von ih 25.09.2020 17:14 Uhr

Frau Kuprian, warum tragen Sie die Trikolore-Schleife?

Astrid Kuprian ist die neue Bürgermeisterin der Gemeinde Tscherms. Bei der Amtsübergabe durch Vorgänger Roland Pernthaler trug die neugewählte SVP-Ortschefin überraschenderweise auch die nicht verpflichtende Trikolore-Schleife. UT24 hat bei Kuprian nachgefragt, warum sie das gemacht hat.

Astrid Kuprian ist neue Bürgermeisterin von Tscherms. Bei der Amtsübergabe trug sie ausgerechnet die umstrittene Trikolore-Schleife. Gegenüber UT24 rechtfertigt sie diesen Auftritt nun. - Foto: Facebook

Mit rund 68,4 Prozent der Stimmen ist Astrid Kuprian (SVP) zur neuen Bürgermeisterin von Tscherms gewählt worden. Sie löst damit den scheidenden Bürgermeister Roland Pernthaler ab. Und von diesem hat sie vor wenigen Tagen auch sämtliche Utensilien feierlich überreicht bekommen.

Zu diesem Anlass trug die neugewählte Ortschefin auch die umstrittene Trikolore-Schleife. Dies sorgte bei einigen Bürgern für Verwunderung, da das Tragen der italienischen Nationalfahne lediglich bei staatlichen Anlässen verpflichtend ist. Die Kontroverse über das Tragen der Schleife kann Kuprian nicht nachvollziehen, wie sie auf Nachfrage von UT24 erklärt:

„Diese Schleife ist Teil der offiziellen Insignien, die jeder Bürgermeister im Land bekommt. Es ist das Zeichen, das man offiziell etwa bei Trauungen zu tragen hat. Das ist per Gesetz so und wird wirklich auch kontrolliert. Es gibt auch Strafen, wenn dies nicht gemacht wird. Ich glaube sogar gehört zu haben, dass eine Trauung ungültig ist, wenn diese Schleife nicht getragen wird“, erklärt Kuprian im Gespräch mit UT24.

Dass es sich bei der Amtsübergabe von Roland Pernthaler nicht wirklich um ein solches staatliches Ereignis gehandelt habe, kann Kuprian zwar nicht abstreiten. Ihr sei es dabei aber niemals darum gegangen, ein politisches Zeichen in irgendeine Richtung zu setzen und sie wolle die Schleife daher in Zukunft auch nur dann tragen, wenn sie dazu verpflichtet werde.

UT24 klärt auf: Trikolore-Schleife ist nicht verpflichtend!

Doch wie sieht die rechtliche Lage wirklich aus bzw. hat Kuprian mit ihrer Behauptung recht? In einem Schreiben des Südtiroler Gemeindenverbandes vom 05.10.2016, das von Geschäftsführer unterzeichnet wurde, heißt es:

Bezugnehmend auf Ihre E-Mail-Anfrage vom 14.06.2016 teilen wir Ihnen mit, dass bei unserer Recherche keine Informationen zu einer möglichen Strafe für den Standesbeamten, welcher die Trikolore-Schleife während der Ziviltrauung nicht umhängt, gefunden werden konnte.

Dr. Benedikt Galler, Südtiroler Gemeindenverband

Somit steht fest, dass das Tragen der Trikolore-Schleife weder verpflichtend, noch in irgend einer Weise strafbar ist. Darauf angesprochen, lenkt Kuprian dann doch ein und gibt zu:

„In dem Moment habe ich sie einfach getragen, wo ich sie übertragen bekommen habe. Ohne zu wissen, wann diese zu tragen ist und wann nicht. Ich muss aber schon sagen: Ich bin sehr traditionsbewusst und das weiß jeder in meinem Dorf. Deswegen werde ich mir das in Zukunft gut überlegen, ob ich diese Schleife je wieder aus dem Schrank holen werde“.

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  1. dege
    26.09.2020

    und nebenbei verkehrt rum

  2. Hofrat
    26.09.2020

    Zun Schamen, komplett neibn die Schuach. Solche Leute verkörpern die SVP, bravo

  3. FranzK
    25.09.2020

    Typisch SVP holt!

  4. hst
    25.09.2020

    Ich finde es bedenklich, wenn eine Person, die so wenig Ahnung und so wenig politisches Feingefühl hat, als Bürgermeisterin Verantwortung für eine ganze Gemeinde tragen will.

  5. lowin
    25.09.2020

    Vielleicht könnte ja Frau Kuprian (SüdtirolerVolksPartei) sich eine rot/weiße Schleife anfertigen lassen.
    Die steht für jedermann in Südtirol.

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