von ih 16.06.2020 15:02 Uhr

„Der gesunde Kolonialismus“ – Faschistensäule wieder sauber

Anlässlich der Black-Lives-Matter-Proteste ist in Bozen die faschistische Siegessäule hinter dem Siegesdenkmal mit Farbe beschmiert worden. Das Denkmal, welches der Unterdrückung der Afrikaner während des italienischen Kolonialismus huldigt, hat in Vergangenheit – neben zahlreichen anderen faschistischen Relikten in Südtirol – bereits mehrmals für Kontroversen gesorgt. Jetzt haben sich die Neofaschisten von CasaPound zusammengetan, um die Säule von den Schmierereien der Anti-Rassismus-Protestteilnehmer wieder zu befreien.

Foto: Screenshot Facebook RTTR

Im Park hinter dem Siegesdenkmal befindet sich die Siegessäule, die an die „glorreichen“ Eroberungsfeldzüge in den italienischen Kolonien erinnert. Es handelt sich dabei um eines der dunkelsten Kapitel, in dem auch junge Südtiroler dazu verpflichtet wurden, für den Größenwahn Mussolinis in einen grausamen Krieg nach Afrika zu ziehen.

Anlässlich der weltweiten Black-Lives-Matter-Proteste sind die faschistischen Denkmäler in Südtirol wieder in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses geraten. Auch weil etwa die Siegessäule in Bozen während der Anti-Rassimus-Proteste mit Farbe beschmiert wurde.

Dass den Neofaschisten von CasaPound derartige Schmierereien ein Dorn im Auge sind, liegt auf der Hand. Andrea Bonazza und seine Anhänger haben sich deshalb zusammengetan, um die faschistische Säule von der hellen Sprayfarbe wieder zu befreien.

Umstrittene Aussagen Bonazzas im RTTR-Interview

In einem Interview mit RTTR ließ sich Casapound-Vertreter Andrea Bonazza anlässlich der Reinigungsaktion zu teils unglaublichen Aussagen hinreißen. Dabei sprach er von einem „gesunden Kolonialismus“, den Italien im Zweiten Weltkrieg geführt habe. „Wir werden daher mit voller Überzeugung hinter unserer Geschichte stehen und diese verteidigen. Dazu zählen auch die Denkmäler, die hierzu unsere stolze Nation repräsentieren“, so der selbsternannte Faschist des dritten Jahrtausends.

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