Neue Produktlinie des Kloster Neustift schafft Platz für Innovation

Der Wunsch nach Raum für Innovation und Weiterentwicklung bei gleichzeitiger Pflege der Traditionen und Beibehaltung der typischen Stilistik war Wegbereiter für den Start eines neuen Projektes, dessen Namen bereits eine starke Botschaft ist: Insolitus. „Bereits die Bezeichnung der Weinlinie beschreibt, was wir vorhaben: Wir wollen neue Wege beschreiten, neue Rebsorten und neue Stilistiken ausprobieren – Ungewöhnliches eben“, erklärt Werner Waldboth, Verkaufsleiter im Kloster Neustift. „So können wir neue Erkenntnisse gewinnen und gleichzeitig altbewährtes beibehalten.“ Die Klimaveränderung und ein sich veränderndes Konsumverhalten sind einige der künftigen Herausforderungen für die Weinwirtschaft und hier gilt es, sich vorzubereiten und entsprechend zu reagieren. Dafür braucht es aber Erfahrung, die man nur durch das Ausloten neuer Möglichkeiten sammeln kann.
Der erste der drei neuen Weine heißt OHM Bronner 2019 und ist aus der pilzwiderstandsfähigen (PIWI) Sorte Bronner vinifiziert. „Wir haben dem Wein den Namen Ohm gegeben, um auf die Widerstandsfähigkeit hinzuweisen“ so Celestino Lucin, langjähriger Kellermeister des Kloster Neustift. „PIWI-Sorten werden in Zukunft eine immer wichtigere Rolle einnehmen, vor allem in urbanisierten Gebieten und der Bronner ist unsere erste Erfahrung damit.“ Die Trauben stammen vom Marklhof in Girlan, seit langem im Besitz der Augustiner Chorherren Neustift und idealer Platz für diese spätreifende Rebsorte.
Der zweite Wein der Insolitus-Linie befasst sich mit der wohl wichtigsten Weißweinsorte Südtirols, dem Weißburgunder. War es vor einigen Jahrzehnten noch undenkbar, diese Rebsorte im nördlichen Eisacktal zu pflanzen, so hat die Klimaveränderung mittlerweile dafür gesorgt, dass auch hier in warmen Lagen Weißburgunder gedeiht. Trotzdem lässt der Wein, der den Namen QUOTA trägt, seine nördliche Herkunft spüren.
Der letzte im Bunde ist ein Orange Wine aus Sylvaner mit dem Namen HORA, also Zeit. Dies weil der Wein nach der Gärung noch fast vier Jahre im großen und kleinen Holzfass verbracht hat, was ihm einen vollmundigen und komplexen Geschmack verleiht.
Alle drei Weine haben einen moderaten Alkoholspiegel von 12 Prozent und wurden in Kleinstmengen von rund 1.500 Flaschen pro Typ produziert. Sie sollen vor allem die Gastronomie ansprechen und eine Erweiterung des klassischen Angebotes des Klosters sein. „Mit Insolitus möchten wir in die Zukunft blicken, es ist ein Spiel mit der Materie, dem Wissen und dem Zeitgeist“,
schließt Werner Waldboth ab. „Außerdem ist es ein offenes Projekt, in welchem wir immer wieder neue Weine präsentieren werden.“ Sollte man dann sehen, dass eine Sorte oder eine Stilistik gut zu den Traditionen der Kellerei passt, wird diese in einer der beiden etablierten Produktlinien, also bei den klassischen oder den Praepositus Weinen, aufgenommen.






