Viel Geld für wenig Leser

Rund 430.000 Euro hat das Land Südtirol an die heimischen Online-Medien verteilt. Die Reichweite eines Mediums spielt bei der Medienförderung des Landes aber nur eine untergeordnete Rolle.

Symbolbild

Landeshauptmann Arno Kompatscher hat die Zugriffszahlen jener Südtiroler Medien veröffentlicht, die eine Landesförderung erhalten haben. Die Mitteilung erfolgte in Beantwortung einer Landtagsanfrage der Süd-Tiroler Freiheit. Damit kommunizierte das Land die Zahlen nach mehrmaliger Anfrage der Bewegung zum ersten Mal vollständig – inklusive einer detaillierten Aufstellung, die Rückschlüsse auf die Berechnungsmethode für die Beiträge der Online-Medien ziehen lässt.

Was sofort ins Auge fällt: Gilt bei Werbeinseraten als erstes Kriterium die Reichweite, trifft dies beim Medienbeitrag nicht zu. Gleich fünf Online-Medien (Vinschger, Erker Online, Brixner, Qui, BZ UP) werden mit einer Tagesreichweite von 0 Lesern ausgewiesen, erhielten aber für das Bezugsjahr 2018 dennoch eine Medienförderung zwischen 5.798,61 Euro und 12.162,14 Euro. Medien mit hoher Reichweite wurden hingegen mit einem unverhältnismäßig niedrigen Beitrag berücksichtigt.

„Nun endlich haben wir verlässliche und überprüfbare Zahlen von Landeshauptmann Arno Kompatscher erhalten. Aufgrund unserer Hartnäckigkeit ist es nun möglich, eine genauere und tiefgreifendere Analyse des Medienförderungsgesetzes vorzunehmen“, kündigt Werner Thaler, Leitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit, an.