Wieder eine Tourismuszone im Grünen?

Schwerwiegende landschaftsästhetische Bedenken
Die Gemeinde Deutschnofen gilt als eine „Perle“ der Dolomiten. Sie besitzt alle Voraussetzungen für das, was man als „sanften Tourismus“ bezeichnet. Hier finden Erholungssuchende, Familien und Wanderer alles, was sie sich wünschen. Im Winter stehen aussichtsreiche Loipen zur Verfügung. Sehr beliebt ist der „Urlaub am Bauernhof“. Die bäuerliche Kulturlandschaft wird noch flächendeckend bearbeitet und gepflegt. Sie bietet ein abwechslungsreiches und lebendiges Bild.
„Eine einzigartige Kulturlandschaft würde der Erschließung geopfert und landschaftlich irreversibel beeinträchtigt. Beim Standort handelt es sich um ein typisches Landschaftsbild der Westlichen Dolomiten mit Wiesen, Nadelmischwäldern und Felswänden im Hintergrund. Ein Campingplatz an diesem Ort und in diesem Ausmaß ist mit den landschaftsökologischen Vorzügen nicht kompatibel“, sagt der Heimatpflegeverband.
Beeinträchtigung der inoffiziellen Naherholungszone der einheimischen Bevölkerung?
Deutschnofen hat laut dem Heimatpflegeverband das Glück über eine natürlich gewachsene, nicht künstlich gebaute, Naherholungszone zu verfügen. Hier gehe das ganze Dorf spazieren oder macht Sport: Familien, Senioren und Freizeitsportler, alle schätzen die Möglichkeit sich in Dorfnähe und doch naturnah im Freien zu bewegen. „Die Gemeindeverwaltung sollte nicht unterschätzen, welchen Wert eine solche Naherholungszone für die Dorfgemeinschaft hat. Auch die geplante Mitbenutzung der öffentlichen Sportanlagen für den Campingplatz birgt Konfliktpotential. Bei der einheimischen Bevölkerung entsteht der Eindruck, dass ein ‚Dorf im Dorf‘ entsteht. Als der Campingplatz schon einmal zur Debatte stand, wurden im Jahr 2013 innerhalb kürzester Zeit mehr als 500 Unterschriften gegen diesen geplanten Standort gesammelt. Dies macht deutlich, wie sehr die unverbauten Wiesen beim ‚Neuköchlhof‘ der Bevölkerung am Herzen liegen. Das sollte der Gemeindeausschuss bei seiner Entscheidung berücksichtigen“, sagt der Heimatpflegeverband.
Verkehrsbelastung
„Durch die Schaffung eines Campingplatzes in unmittelbarer Nähe zur bestehenden Wohnbauzone am Lehnerweg käme es für die Anrainer zu einer starken Verkehrsbelastung mit einer Erhöhung von Lärm und Emissionen. Die Zunahme des Verkehrs resultiert einerseits aus den zukünftigen Nutzern, welcher nicht nur bei der An- und Abreise gegeben ist, sondern auch von Lieferanten, Dienstleistern, Angestellten, usw. Bei der geplanten Kapazität eine signifikante Zunahme der Verkehrsströme bei gleichzeitiger Verschlechterung der Lebensqualität der betroffenen Bevölkerung“, so der Heimatpflegeverband.
Zersiedelung und unkontrollierter Bodenverbrauch
Die geplante Bauleitplanänderung widerspricht laut Heimatpflegeverband allen Grundlagen einer nachhaltigen Raum- und Landschaftsplanung. Zersiedelung der Dorfstruktur und unkontrollierter Bodenverbrauch im landwirtschaftlichen Grün seien die Folgen der Genehmigung des Projektes. Der Zeitpunkt der Entscheidung mache außerdem deutlich, dass bewusst die neuen Raumordnungsbestimmungen, die ab Anfang Juli in Kraft treten, umgangen werden sollen.
Aus diesen Gründen appelliert der Heimatpflegeverband in einer Presseaussendung an die Gemeinde Deutschnofen das Projekt nochmal zu überdenken.






