Schürzenjäger-Frontmann erzählt Geschichte vom „Musikus“

Es war einmal vor gar nicht langer Zeit, da ging man in einen Plattenladen, suchte sich eine schöne CD oder Schallplatte aus, bezahlte diese und ging stolz erhobenen Hauptes aus dem Musikladen raus. Man freute sich über die neue CD, hatte was zum Angreifen in den Händen und spazierte schnurstracks zum besten Freund oder Freundin um gemeinsam das Booklet (kleines Heftchen in der CD-Hülle) durchzublättern.
Doch als eines Tages „mp3“ erfunden wurde, das Internet kam und damit Download und Streaming-Dienste ihren Einzug in die Welt des Musikus fanden, wurde es immer schwieriger diese komisch glänzenden runden Scheiben zu verkaufen.
Als die Musik gratis wurde
Jahre später ist es für fast alle Menschen normal geworden, dass Musik nahezu gratis ist. Der Musikus, der vor Jahren noch ein schönes Nebeneinkommen hatte, kann sich fast nur noch durch Live-Konzerte über Wasser halten. So langsam bekommt der Musikus aber Angst! Was passiert jetzt, wenn alle Live-Konzerte für eine unbestimmte Zeit verboten sind? Der Musikus fragt sich, wie lange er sich noch die Brötchen vom Bäcker leisten kann, die ja verständlicherweise auch nicht gratis sind.
Leider ist es auch so, dass dem Musikus hier weder Balkonkonzerte noch Wohnzimmerkonzerte helfen. Immerhin bekommt der Musikus schon wieder einige Anfragen diverser Benefiz-Konzerte nach der Krise. Obwohl, sowas macht er ja gern.
Und wenn er nicht gestorben ist..
In einer Musikwelt gefangen, die der sensible Musikus nicht mehr begreift, locken dann noch Plattenfirmen mit Verträgen jenseits von Gut und Böse. Was bleibt ist der Trost auf verschwindend kleine Anteile vom Download und Streaming seiner Lieder.
Ja, der Musikus hat es nicht leicht. Und dabei sagte man ihm immer „Musik ist frei und kennt keine Grenzen“. Frei soll Musik sein aber nicht gratis auf Kosten des Musikus. Aber keine Angst! Der Musikus ist ein tapferes Wesen! Und wenn er nicht gestorben ist, dann spielt er noch heute auf den Balkonen.
Stefan Wilhelm






