Telemedizin: Herzschwäche-Patienten können zu Hause bleiben
Mittels Smartphone mit einer speziellen Handy-App werden die Gesundheitsdaten regelmäßig an ein spezialisiertes Betreuungsteam übermittelt.
Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg erläutert: „Davon profitieren derzeit 55 Menschen in den Bezirken Innsbruck, Innsbruck-Land, Schwaz, Kufstein, Imst und Landeck. Ihnen wird der regelmäßige Weg in die Spitalsambulanz oder Ordination und damit ein zusätzliches Infektionsrisiko erspart.
Lebensmut und Bewegungsfreiheit zurückgewinnen
Dieses Angebot steht bereits als Regelversorgung zur Verfügung. Die Tirol weite Versorgung soll 2021 anlaufen. Das bedeutet, dass dann jede Tirolerin und jeder Tiroler bei Bedarf kostenlos zu Hause von einem Team von niedergelassenen Ärzte und spezialisierten Pfleger versorgt werden.
Die persönliche Befindlichkeit, die Werte von Puls, Blutdruck, Gewicht sowie die Bestätigung der Einnahme der Medikamente werden der spezialisierten HerzMobil-Pflegefachkraft täglich durch einige wenige Klicks über das Smartphone mitgeteilt.
Dadurch gewinnen nicht nur die Patienten Lebensmut und Bewegungsfreiheit zurück: Durch HerzMobil Tirol wird gleichzeitig die Rate der Wiederaufnahme ins Krankenhaus aufgrund von Herzinsuffizienz rund um die Hälfte reduziert.
Gesamtsterblichleit weit unter den von der Fachwelt veröffentlichten Wert
Auch die Gesamtsterblichkeit liegt mit rund zehn Prozent im Beobachtungszeitraum von einem Jahr weit unter dem in der Fachwelt veröffentlichten Wert von bis zu 30 Prozent.
LR Tilg sieht in der Telemedizin eine große Chance, um den Gesundheitsbereich zukunftsfit zu machen: „Die Digitalisierungsoffensive im Gesundheitsbereich ist Teil der Gesamtstrategie des Landes Tirol!
Disease Management Programme mit telemedizinischer Unterstützung insbesondere im Bereich chronischer Erkrankungen wie Herzschwäche, Bluthochdruck und Diabetes sind ein fixer Bestandteil der Tiroler Gesundheitszukunft!“
Ideale Struktur geschaffen
„Mit dem Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol wurde die ideale Struktur geschaffen, um Disease Management Programme dauerhaft und nachhaltig zu entwickeln, zu organisieren, zu koordinieren und durchzuführen“, ergänzt Clemens Rissbacher, Institutsvorstand und Mitstreiter der ersten Stunde, und weiter:
„Jedoch ohne die klare Willensbekundung von Seiten aller Systempartner schaffen solche Projekte nie den Schritt zu Versorgungsprogrammen in der Regelversorgung. Das ist uns in Tirol mit HerzMobil bereits im Jahr 2017 gelungen.“
