Schweden: Corona-Todeszahlen gehen auch ohne Lockdown zurück

Die neuesten Zahlen zu Patienten und Todesfällen zeigen, dass die Epidemie in Schweden – ohne auch nur eine einzige Schule geschlossen oder den Lockdown durchgeführt zu haben – dem Ende zugeht.

Und hier einige aussagekräftige Zahlen: Zwischen dem 7. und 9. April seien nach Angaben der Weltstatistikseite Worldometer in Schweden 10,2 Menschen pro einer Million Einwohner an den Folgen des Coronavirus verstorben. In Italien liegt diese Zahl ungefähr gleichauf bei 9,7 – obwohl dort strenge Einschränkungen gelten.

Auch in Schweden passierten die meisten Todesfälle in Pflegeheimen, die nicht genug geschützt worden seien, wie der Chefepidemiologe Anders Tegnell erklärte. Doch anders als in den meisten Länder ging in Schweden das normale gesellschaftliche Leben einfach weiter. Eine Ausgangsbeschränkung gab es in dem Land bis heute nicht. Schulen und Geschäfte blieben ebenfalls offen.

Die schwedische Bevölkerung profitiert damit nun im Vergleich zu anderen Ländern von einer sehr hohen natürlichen Immunität gegen den Covid19-Virus, die sie vor einer möglichen „zweiten Welle“ im nächsten Winter besser schützen dürfte, berichtet MeinBezirk.at.

„Liegt Schweden am Ende doch richtig?“, fragt sich deshalb auch der deutsche Tagesspiel in einem aktuellen Bericht zur Corona-Situation. Der schwedische Politiker Ingvar Carlson wird in dem Bericht folgendermaßen zitiert: „Während andere Länder den so genannten Lockdown gewählt haben und nun einen Weg finden müssen, wie die Gesellschaft wieder geöffnet wird, hat Schweden ein Modell, das über eine lange Zeit funktionieren kann.“ Und er meint weiter: „Wir können so bis 2022 leben, wenn wir müssen.“

Ob Schweden damit bis zum Schluss genauso erfolgreich sein wird, wie jene Länder, die schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus erlassen haben, wird sich zeigen.