Hintergangen: Südtirols Handwerk will arbeiten

Thomas Zöggeler, von der gleichnamigen Baufirma in Tramin, schreibt sich in einem Facebook-Beitrag an die Adresse des Südtiroler Landeshauptmannes, Arno Kompatscher, sein Unverständnis von der Seele.
Wirtschaftstreibende fühlen sich hintergangen
Der Handwerker kann nicht nachvollziehen, „dass mit nächster Woche Buch- und Spielzeugläden wieder Ihre Tore öffnen dürfen, der große Rest der Wirtschaft aber noch nicht starten darf“.
Er selber, schreibt Zöggeler, habe vier Kinder und versichert, dass ihm eine Öffnung von Buch – und Spielzeugläden in der momentanen Phase eigentlich nicht so wichtig scheinen.
Für Zöggeler ist es „eher an der Zeit die produzierende Industrie, das Handwerk in jeder Form und einiges mehr langsam wieder starten zu lassen“.
Zöggelers Botschaft an den Landeshauptmann beinhaltet auch die Vorhaltung, hintergangen worden zu sein: „Aber seien Sie mir nicht böse, wir Wirtschaftstreibende fühlen uns hintergangen. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, aber was soll ich unseren rund 50 Mitarbeitern erklären, dass die Öffnung von Buch – und Spielzeugläden wichtiger scheint als die produzierende Wirtschaft im Generellen starten zu lassen“, fragt Zöggeler den Landeshauptmann.
Landesverband der Handwerker „überrascht“
Auch der Präsident des Landesverbandes der Handwerker (LVH), Martin Haller, „überrascht“ die Verlängerung der Betriebsschließungen, wie er Rai Südtirol sagt.
Sein Verband habe damit gerechnet, dass zumindest ein Teil der Handwerksbetriebe nach Ostern ihrer Arbeit wieder nachkommen könnten.
Die Lage in den Betrieben würde immer „dramatischer“, wenn noch weitere Wochen der Schließung einen kompletten Verdienstausfall zur Folge haben.
„Natürlich ist die Entscheidung für uns nicht wirklich nachvollziehbar. Wir glauben, es wäre besser gewesen, eine schrittweise Öffnung der Tätigkeiten zuzulassen. Wir können nur gemeinsam mit Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Achammer nach Lösungen suchen. Und wir werden natürlich gleich in diesen Tagen versuchen, eine sinnvolle Lösung für diese Übergangszeit zu finden“, sagt Südtirols Handwerkspräsident Haller zu Rai Südtirol.






