von ih 25.02.2020 19:43 Uhr

Grand Hotel Europa in Innsbruck wegen Coronavirus gesperrt

Das neuartige Coronavirus ist in Österreich angekommen: In Nordtirol bestätigte sich am Dienstag bei einem aus der Region Bergamo in Italien stammenden Paar der Verdacht. Die Infizierten befinden sich in Quarantäne. Am frühen Abend wurde das Grand Hotel Europa nahe des Innsbrucker Hauptbahnhofes – der Arbeitsplatz der Frau – und die Wohnstätte der Italienerin in der Landeshauptstadt behördlich gesperrt.

Dies geschehe, um mögliche Kontaktpersonen zu eruieren „und alle notwendigen Abklärungen vorzunehmen”, hieß es von Landesseite. „Die Sicherheit und die Vorsorge sind nun unser oberstes Gebot. Die Behörden sind in enger Abstimmung mit den Gesundheitseinrichtungen sowie der Arbeitsstätte der Frau”, sagte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP).

Die beiden Infizierten müssen jedenfalls noch bis zum Wochenende in Quarantäne bleiben, sagte Günter Weiss, Direktor der Innsbrucker Universitäts-Klinik für Innere Medizin II. Das Pärchen war am Freitag mit dem Pkw nach Innsbruck gereist. „Beide sind sehr kooperativ und sie sind in einem guten Zustand”, erklärte Weiss. Die Frau hatte am Samstag leichte Symptome und am Sonntag leichtes Fieber. Ihr Freund war bis Sonntagmorgen fieberfrei, hatte dann aber leicht erhöhte Temperatur und an den folgenden zwei Tagen leichtes Fieber. „Seit heute (Dienstag, Anm.) sind beide wieder fieberfrei”, sagte der Mediziner.

Kanzler Kurz verspricht Maßnahmen zur Eindämmung

Die Italienerin lebt und arbeitet in Innsbruck, ihr Freund kam zu Besuch. Die beiden waren am Montagabend, nachdem sie die Leitstelle informiert hatte, in die Innsbrucker Klinik gekommen.

Die vom Land Tirol angekündigte eigene Ambulanz für Coronavirus-Verdachtsfälle steckte indes offenbar noch in den Kinderschuhen. Sie soll an der Innsbrucker Klinik eingerichtet werden und in den nächsten Tagen in Betrieb gehen, sagte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP). Als Folge der beiden Corona-Fälle will Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) die Warnkette mit den italienischen Behörden noch engmaschiger knüpfen, „um noch entschlossener, noch schneller und mit aller Härte reagieren zu können”.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) versprach „alle Maßnahmen, um eine Ausbreitung bestmöglich zu verhindern”. Oberstes Ziel sei der Schutz der österreichischen Bevölkerung sowie alles zu unternehmen, „um so weit als möglich zu verhindern, dass es hier zu einer weiteren Ausbreitung kommt”, so Kurz am Rande seiner London-Reise.

APA

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