Schnalstal: Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung

Die Lawine löste sich gegen Samstagmittag auf einer Höhe von rund 3.000 Meter und raste in das Skigebiet. Für eine aus Hauteroda in Thüringen stammende Mutter und ihre siebenjährige Tochter kam jede Hilfe zu spät. Ebenso konnten die Einsatzrkäfte das Leben einer weiteren Siebenjährigen aus Eschweiler in Nordrhein-Westfalen nicht retten. Ein elfjähriger Bub und dessen Vater wurden durch den Lawinenabgang verletzt (UT24 berichtete).
Elmar Pichler Rolle, Kommunikationsbeauftragter der Athesia AG, welche die Aktienmehreheit an der Schnalstaler Gletscherbahnen AG hält, räumte am Sonntag gegenüber UT24 ein, dass die Piste trotz Lawinenwarnstufe 3 (erheblich) geöffnet worden war. „Unsere Leute haben sich das Gelände angeschaut und haben offensichtlich keine Gefahr erkannt“, sagte Pichler Rolle. Die Freigabe der Piste sei eine tägliche Entscheidung, welche für die Pistensicherheit zuständige Mitarbeiter treffen würden (UT24 berichtete).
Fahrlässige Tötung?
Die Staatsanwaltschaft nahm sofort nach Abschluss der Rettungsarbeiten die Ermittlungen auf. Bei einem Erkundungsflug samt Lokalaugenschein konnte das Ausmaß der Lawine und die Abbruchstellen gesichtet und fotografisch festgehalten werden. Die Skipiste wurde zu Beweiszwecken beschlagnahmt.
Wie der leitende Oberstaatsanwalt Giancarlo Bramante am Montagnachmittag mitteilt, sind fünf Personen in das Ermittlungsregister eingetragen worden. Ermittelt wird Bramante zufolge wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Verursachung eines Unglücks durch eine Lawine. Am Nachmittag wurde zudem ein Lawinenexperte mit der Rekonstruktion des Unfallhergangs beauftragt worden, die Leichname der Opfer wurden freigegeben.






