von ih 25.12.2019 09:53 Uhr

Schulsozialarbeit wirkt – auch am SCHUSO-Standort in Osttirol

Wie nehmen die SchülerInnen das Angebot der SCHUSO – Schulsozialarbeit Tirol an und wie bewerten sie diese? Kann Schulsozialarbeit bestehende Probleme bearbeiten und lösen? Wirkt sich Schulsozialarbeit positiv auf das Schulklima und die Schulentwicklung aus? Und was leistet Schulsozialarbeit präventiv sowie im Falle von Krisen? Diesen Fragen ging eine Evaluation der Schulsozialarbeit an den unterschiedlichen Standorten in Osttirol nach. Dazu wurde die Meinung von 534 Schüler der NMS Egger-Lienz, NMS Lienz-Nord und NMS Nußdorf-Debant mittels Online-Fragebogen eingeholt. Das Ergebnis: „Soziale Arbeit an der Schule wirkt“, resümiert LR Gabriele Fischer, zuständig für die Kinder- und Jugendhilfe des Landes Tirol. Dort, wo Kinder und Jugendliche einen großen Teil ihrer Zeit verbringen, werden auch familiäre und soziale Probleme sichtbar.

Landesrätin Gabriele Fischer - Foto: Die Grünen

„Die Evaluation bescheinigt der Schulsozialarbeit in Osttirol eine sehr gute Wirksamkeit“, fasst Theresa Luxner vom Zentrum für Soziale Arbeit (ZeSa) zusammen, die sich im Auftrag der Tiroler Kinder und Jugend GmbH mit der Frage befasste, inwieweit das Angebot der Schulsozialarbeit im Bezirk Lienz in Anspruch genommen und von Schülern und den Schulleitungen sowie Lehrern wahrgenommen und bewertet wird.

Der überwiegende Teil der Schüler der drei Osttiroler NMS empfindet es als sinnvoll, mit den Schulsozialarbeiter Themen zu besprechen, die nichts mit der Schule zu tun haben wie beispielsweise Konsum, Liebe & Sexualität oder Umgang mit Neuen Medien. Vor allem die Möglichkeit zur Mitarbeit bei Projekten und sozialen Gruppenarbeiten wird sehr gut angenommen. Diese Projekte haben auch einen positiven Aspekt auf den Umgang miteinander, auf die Klassengemeinschaft und auf den Informationsstand der Schüler.

„Über die Hälfte der Schülerinnen und Schüler in allen drei Schulen gab an, dass sie die Anwesenheit der SCHUSO an ihrer Schule wichtig finden – unabhängig davon, ob sie selbst schon einmal ein Problem hatten, das sie mit den Schulsozialarbeitern besprochen haben“, berichtet Luxner. Fast alle Schüler fühlen sich von den Schulsozialarbeiter verstanden – sie bescheinigen ihnen, dass sie die Sorgen und Nöte der Kinder und Jugendlichen ernst nehmen und nachvollziehen können.

Fast die Hälfte der Schüler hat noch kein persönliches Beratungsgespräch mit den Schulsozialarbeiter geführt, da es keinen aktuellen Bedarf gab. Jene SchülerInnen aber, die ein persönliches Beratungsgespräch in Anspruch genommen haben, gaben zum überwiegenden Teil an, dass ihnen dieser Austausch mit den Schulsozialarbeiter weitergeholfen habe. Ein Großteil würde Mitschülern und Freunden raten, sich bei Problemen an die SCHUSO zu wenden.

„Wenn Kinder und Jugendliche bereits positive Erfahrungen mit Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern gemacht haben, so ist es wahrscheinlich, dass sie sich beim erneuten Auftauchen von Problemen wieder an die SCHUSO wenden und dies auch ihrem Umfeld empfehlen“, weiß Philipp Bechter, Fachbereichsleiter der SCHUSO – Schulsozialarbeit beim Träger Tiroler Kinder- und Jugend GmbH aus seiner langjährigen Erfahrung. 96 Prozent der SchülerInnen haben laut Evaluation das Gefühl, sich jederzeit an die SCHUSO wenden zu können, was die Niederschwelligkeit bzw. den leichten Zugang zum Angebot der SCHUSO belegt.

Eine Umfrage unter den Lehrern der drei NMS belegt, dass die Hilfestellung der SCHUSO im Umfeld Schule von Beginn an willkommen war und auch die Erwartungshaltung hinsichtlich Unterstützung und Entlastung für Schüler, Lehrer und Eltern erfüllt wurde. Mehr als die Hälfte der Lehrer gab an, die SCHUSO bereits in Anspruch genommen zu haben: Am häufigsten bei Problemen mit Schülern, gefolgt von Problemen mit der gesamten Klasse und den Eltern. Der Großteil der Lehrer hat Schüler an die SCHUSO in Fällen von Verhaltensproblemen, familiären oder persönlichen Problemen vermittelt. „Die Mehrheit der Lehrerinnen und Lehrer war mit der Hilfe der SCHUSO sehr zufrieden und würde diese wieder in Anspruch nehmen“, berichtet Luxner, die darauf hinweist, dass ebenso ein Großteil angab, dass die Anwesenheit der SCHUSO positive Auswirkungen auf das Schulklima habe: Konfliktsituationen in den Klassen hätten sich vermindert und die Zusammenarbeit funktioniere sehr gut.

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