Uni Bozen: Italiener herrschen vor

Die Freie Universität Bozen will ihrem Leitbild zufolge als Schnittstelle zwischen dem deutschen und italienischen Kultur- und Wirtschaftsraum fungieren. Die Zahlen belegen aber eine überproportionale Einschreibung von Italiern.
Im Schuljahr 2018/2019 sind an der Freien Universität Bozen 4.109 Studenten inskribiert. Die größte Gruppe machen davon mit 2.145 Eingeschriebenen die aus Südtirol stammenden Studenten aus. Nimmt man bei ihnen einen Italieneranteil von rund einem Viertel an, so wie sich Südtirols Bevölkerung ungefähr zusammensetzt, kommt man auf 1.608 Deutschsprachige und 537 Italienischsprachige. Aus Italien kommen 811 Studenten, dazu noch 663 aus der Provinz Trient. Damit stellen die Italiener mit 2.011 Studenten und damit rund 50 Prozent Gesamtanteil die größte Einzelgruppe an der Universität.
Die Deutschsprachigen machen hingegen 2.198 Studenten aus (1.903 Südtiroler, 44 Österreicher, 251 Deutsche). Aus der EU sind 70 Studenten eingeschrieben, aus Nicht-EU-Staaten kommen nochmal 125 dazu.
Nur beim Studium Generale und Senior Students könnte das Sprachenverhätlnis zwischen Deutsch und Italienisch annährend der Südtiroler Realität entsprechen. An der Fakultät für Bildungswissenschaften sind die Deutschsprachigen mit 1.166 zu 625 zwar in der Mehrheit, die Italiener machen dennoch mehr als ein Drittel der eingeschriebenen aus. In Der Fakultät für Informatik (120 Deutsche, 111 Italiener) beträgt das Sprachverhätlnis fast 50 zu 50 . In den Fakultäten für Naturwissenschaft (334 Italiener, 239 Deutsche), Design und Künste (185 Italiener, 97 Deutsche) sowie Wirtschaftswissenschaften (730 Italiener, 494 Deutsche) dominiert die italienische Sprache sogar deutlich.
Beispiel: An der Fakultät für Design und Künste nur 50 Südtiroler. Geht man dabei von einem Italieneranteil von rund einem Viertel aus, so dürfte es sich lediglich bei 38 Personen um deutsche Südtiroler handeln. Werden dazu die 7 Österreicher und die 52 Bundesdeutschen addiert, kommt der Lehrgang auf 97 Deutschsprachige. Im Gegensatz dazu stehen 12 italienische Studenten aus Südtirol, 39 Studenten aus der Provinz Trient und 134 Studenten aus Italien. Daraus resultiert ein Verhältnis von 185 Italienern zu nur 97 Deutschen. Kommen in Südtirol im Durchschnitt auf einen Italiener drei Deutsche, so ist das Verhältnis in der Fakultät für Design und Künste ganz anders. Hier kommen auf einen Deutschen rund zwei Italiener (1,9).
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Außer für die Südtiroler scheint die Universität Bozen vor allem für Italiener interessant zu sein, am wenigsten jedoch für unsere deutschsprachigen Nachbarn aus Deutschland und Österreich. Die Schnittstelle zwischen dem deutschen und italienischen Kultur- und Wirtschaftsraum scheint vielmehr eine Einbahnstraße von Süden her zu sein. Dies führt zum Ergebnis, dass die Freie Universität Bozen weder zum Schutz, geschweige denn zur Stärkung der deutschen Volksgruppe in Südtirol dient. Weil sie insbesondere Italiener anzieht.






