von su 29.10.2019 11:10 Uhr

Signal an Wien: Parteiübergreifende Petition für doppelte Staatsbürgerschaft

Mit einer neuen und parteiübergreifenden Petition haben sich die Mehrheit der Abgeordneten des Südtiroler Landtages sowie Vertreter von Gewerkschaften, Vereinen, Wirtschaft, Sport, Kirche, Kultur und Bildungswesen an die österreichische Bundesregierung gewandt, um Gespräche zur Umsetzung der doppelten Staatsbürgerschaft für die Südtiroler zu führen. Es ist dies ein wichtiges Signal an Wien, das aufzeigt, dass Südtirol die doppelte Staatsbürgerschaft wünscht, schreibt die Süd-Tiroler Freiheit in einer Aussendung.

APA

Österreich hat stets signalisiert, dass die doppelte Staatsbürgerschaft nur umgesetzt werden kann, wenn von Seiten Südtirols eine eindeutige Aufforderung dazu kommt. Mit der parteiübergreifenden Petition ist diese Voraussetzung nun erfüllt, zeigt sich der STF-Landtagsabgeordnete Sven Knoll erfreut.

Österreichischer Nationalrat mit großer Mehrheit dafür

Der österreichische Nationalrat hat sich jüngst in seiner Sitzung vom 19. September 2019 mit großer Mehrheit für die Vergabe der österreichischen Staatsbürgerschaft an die Südtiroler ausgesprochen und die Bundesminister für Inneres und Äußeres beauftragt, mit Italien und den „Vertretern der Bevölkerung in Südtirol“ Gespräche zu führen, um im Anschluss daran dem Nationalrat einen Gesetzesvorschlag zur Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler vorzulegen.

Zunächst mit Südtirol Details des Gesetzes einvernehmlich abklären

Um Polemiken mit Italien zu vermeiden, so Knoll, ist es nun aber notwendig, zunächst mit Südtirol die Details des Gesetzes (z.B. wer ist unter welchen Voraussetzungen antragsberechtigt) einvernehmlich abzuklären, um Italien in der Folge über die konkret geplanten Maßnahmen informieren, auch wenn es nicht der Zustimmung Italiens bedarf.

Jung, gebildet und mehrsprachig, größten Befürworter der doppelten Staatsbürgerschaft in Südtirol

Die parteiübergreifende Petition wird auch von der letzte Woche veröffentlichten Meinungsumfrage bekräftigt, welche aufzeigt, dass (ohne Vorbereitung) mehr als 140.000 Südtiroler die österreichische Staatsbürgerschaft sofort beantragen würden.

„Besonders hervorzuheben gilt dabei, dass es besonders die jungen und hochgebildeten Südtiroler sind, die sich die österreichische Staatsbürgerschaft wünschen“, merkt Knoll erfreut an.

Vorzeigeregion für echte europäische Zusammenarbeit

Die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft ist für die langfristige Absicherung der Autonomie unverzichtbar und ein individuelles Recht der Südtiroler, selbst über die eigene Identität zu bestimmen.

Mit der Umsetzung der doppelten Staatsbürgerschaft kann Südtirol zu einer Vorzeigeregion für echte europäische Zusammenarbeit werden, die Gemeinsamkeiten schafft und Menschen auch über Staatsgrenzen hinweg zusammenführt.

Die doppelte Staatsbürgerschaft ist somit ein gelebtes Modell einer echten europäischen Staatsbürgerschaft, so Knoll.

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