Maria Namen in Schlanders

Seit hunderten von Jahren schwebt die Gottesmutter und Jungfrau Maria an diesem Tag im Jahr auf einer blauen Seidenbahn vom hochbarocken Altar herunter, wo Gottvater und Gottsohn schützend die Hand über sie halten. Ein einzigartiger Brauch weit und breit. Im feierlichen Umzug durch den Marktflecken, in dem ehrwürdige Bauten mit brutaler Moderne hadern, zeigen die Schlanderser, Kortscher und Göflaner, dass ihnen die Anbetung des Allerheiligsten im Freien doch mehr ist als ein konventionelles Schaulaufen im Sinne der Tradition. Den Schmelz verleihen der Maria-Namen-Prozession der überaus wohlklingende Kirchenchor, die beiden Musikkapellen (Schlanders und Kortsch), die prächtige Schützenkompanie und die Würde der Gläubigen. Und am Ende, wenn die zierliche Gestalt der Allerheiligsten Frau wieder an ihren Platz gehievt wird, erklingt in der Pfarrkirche von Schlanders das lateinisch gesungene Tandem Ergo nach der Melodie von Joseph Haydns Kaiserhymne – der heutigen Nationalhymne Deutschlands. Das geht fürwahr ans Herz.






