„Diese Scheißleute ohrfeigen“

Die Schützen wollen mit ihrer Aktion darauf aufmerksam machen, dass die deutschen und ladinischen Ortsnamen nach 97 Jahren noch immer keine amtliche Gültigkeit haben. Deshalb überklebten sie die Ortseingangstafeln mit „DNA-seit 97J“. Dies bedeutet „Deutsch nicht amtlich seit 97 Jahren“. Am Abend sollen die Folien wieder von den Schildern abgenommen werden (UT24 berichtete).
Strafrechtliche Konsequenzen haben die Schützen keine zu befürchten: Weil deutsche und ladinische Ortsnamen nicht amtlich und die italienischen weiterhin sichtbar sind, handelt es sich bei der Aktion um keinen Straftatbestand. Wie die Staatsanwaltschaft gegenüber Rai Südtirol bestätigte, sind keine Vorerhebung eingeleitet worden. Dennoch kündigte der Landtagsabgeordnete von Alto Adige nel Cuore (Fratelli d’Italia), Alessandro Urzì, eine Eingabe bei der Staatsanwaltschaft wegen einer angeblichen „Gefährdung der öffentlichen Sicherheit“ an.
Geschmacklos geht es in den Kommentarspalten italienischer Online-Medien und Facebook-Gruppen zu. „Wir sind hier in Italien, also gelten die italienischen Ortsnamen“ und „Haut über den Brenner ab und bleibt dort“ heißt es.
Den Vogel abgeschossen hat der 5-Sterne-Aktivist Costantino Gallo. Der Berater des Gesundheitsministeriums mit Schwerpunkt Südtirol hatte bereits in Vergangenheit Südtiroler als „Ochsentreiber“ und „genetisch beeinträchtigt“ bezeichnet (UT24 berichtete).
Auf Facebook rief er am Freitag im Kommentarbereich unter einem Bericht über die Aktion des Südtiroler Schützenbundes offen zur Gewalt gegen Schützen auf. „Die lautlosen Stimmen sollen laut aufschreien. Man soll diese Scheißleute ohrfeigen“, schreibt Gallo (Si alzino le urla sopite e si schiaffeggi questa gente di merda).






