von fe 18.07.2019 12:32 Uhr

Beherbergungsbetriebe nehmen wieder zu

Im Jahr 2018 ist die Zahl der gastgewerblichen Beherbergungsbetriebe in den Alpengebieten nach einem Rückgang im Jahr 2017 nun wieder leicht angestiegen, ebenso die Bettenanzahl. Die größten Zuwächse verzeichnen Tirol (+104 Betriebe) und Salzburg (+70 Betriebe). Die Bettenanzahl in diesen Gebieten hat sich um 3.520 bzw. 1.085 Betten erhöht. Weniger Betriebe jedoch mehr Betten werden in Südtirol (-9 Betriebe und +1.213 Betten), Bayern (-62, +117 Betten) und Graubünden (-4 Betriebe, +437 Betten) verbucht. Den stärksten Rückgang an Betrieben
und Betten gibt es in der Provinz Belluno und im Kanton Tessin: Im Jahr 2018 werden ebendort 896 bzw. 344 Betten weniger angeboten als im Vorjahr 2017.

Insgesamt beträgt der prozentuelle Zuwachs an Betten im untersuchten Alpengebiet +0,7%.

Die Betriebsgrößen in den Alpenländern sind sehr unterschiedlich. Die bisherige Entwicklung zu größeren gastgewerblichen Betrieben hält 2018 nur verhalten an: Die Durchschnittsgröße eines Betriebes erreicht 42,6 Betten je Betrieb. Im Vorjahr betrug der Durchschnitt 42,5 Betten. Die größten Betriebe gibt es, wie bereits in den Vorjahren, in Graubünden und im Trentino, wo im Schnitt 64,7 bzw. 61,9 Betten je Betrieb gezählt werden. Die kleinsten Betriebe findet man in Vorarlberg und in Südtirol mit einem Durchschnitt von 35,5 bzw. 37,7 Betten.

Beherbergungsdichte je km² bleibt konstant

Der Index der Beherbergungsdichte misst die Bettenanzahl in Bezug auf die Fläche eines Gebietes. Der Index der durchschnittlichen Beherbergungsdichte in den untersuchten Alpengebieten (12,3 Betten je km²) ist seit Jahren nahezu unverändert geblieben. Mit 20,7 Betten je km² weist Südtirol die höchste Beherbergungsdichte auf. Weitere Alpengebiete mit einem Index über dem Durchschnitt sind Salzburg (18,0), Tirol (16,2), Vorarlberg (15,0) sowie Trentino (14,8).

Von den insgesamt 811.849 angebotenen Gästebetten im Alpengebiet entfällt ein Viertel (25,2%) auf das Bundesland Tirol. Darauf folgen Südtirol mit einem Anteil von 18,8% und Salzburg mit 15,8%. Die drei Schweizer Kantone verfügen über 7,8% der Gesamtbetten.

Gastgewerbliche Betriebe mit 3 Sternen sind auch nach einem Rückgang die häufigste Kategorie unter den Beherbergungsstrukturen: 36,0% aller Betten werden in dieser Kategorie angeboten; im Jahr 2016 lag dieser Anteil noch bei 37,0%. Der Bettenanteil der Betriebe mit 4-5 Sternen legt zu und liegt bei 32,3%. Vor über zehn Jahren lag der Anteil der Betten in der gehobenen Klasse noch bei 25,6%. Während der Bettenanteil in der niederen Kategorie abnimmt, bleibt jener der Residences mit 17,7% relativ konstant.

3,3% Zunahme der Gästeankünfte und 2,8% der Übernachtungen

Im untersuchten Alpenraum steigt die Zahl der Gästeankünfte im Jahr 2018 um 3,3% und jene der Übernachtungen um 2,8%, das sind 1,2 Millionen mehr Ankünfte und 3,5 Millionen mehr Übernachtungen als im Vorjahr. Die zahlenmäßige Zunahme an Übernachtungen im Jahr 2017 und 2018 war in der gleichen Größenordnung. Die deutlichsten prozentuellen Zuwächse bei den Ankünften und Nächtigungen im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet Graubünden (+7,2%; +5,7%); Bereits im letzten Jahr registrierte dieser Kanton starke Zuwächse. Weitere starke prozentuelle Zuwächse, sowohl bei Ankünften als auch bei Nächtigungen registrieren die Provinz Sondrio (+4,9%; +5,2%), die Bundesländer Salzburg (+4,1%; +4,3%) und Bayern (Arge Alp) (+4,7%; +3,6%). Das bereits zahlenmäßig stärkste Tirol kann im Jahr 2018 noch um 947 Tausend Nächtigungen (+2,7%) zulegen. Dazugewonnen hat im Jahr 2018 auch das zweitstärkste Land Südtirol mit weiteren 505 Tausend Übernachtungen (+2,0%).

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer bleibt konstant bei 3,5 Tagen

Die mittlere Aufenthaltsdauer in den untersuchten Alpenländern bleibt mit 3,5 Tagen konstant. Es gibt keine nennenswerten Änderungen zum Vorjahr. Nach Destination betrachtet hält sich der Gast am längsten in Südtirol mit 4,3 Tagen auf, gefolgt vom Trentino (3,9 Tage) und von Tirol (3,8 Tage).

Nach Monat betrachtet, wird festgestellt, dass im Jahr 2018 der längste Aufenthalt im Schnitt in den Monaten Februar und Jänner mit 4,3 bzw. 4,2 Tage verzeichnet wird. Im August beträgt der Durchschnitt 3,8 Tage.

Im Jahr 2018 bleibt der Index der Tourismusintensität, welcher sich aus der Anzahl der Übernachtungen und der ansässigen Wohnbevölkerung errechnet, bei 6,0. Weit über dem Durchschnitt ist dieser Index in Südtirol (d.h. 13,3 tägliche Nächtigungen je 100 Einwohner) und Tirol (12,9).

Eine Langzeitanalyse der Übernachtungszahlen deutet auf wechselvolle Entwicklungen der einzelnen Alpenregionen hin. 2018 setzen sich allerdings die vorherrschenden positiven Tendenzen in den Alpengebiete durch. Nahezu alle Gebiete konnten einen Aufschwung vorweisen. Eine Ausnahme bildet hier der Kanton Tessin: nach einem starken Nächtigungsaufschwung 2017 wird für das Jahr 2018 ein negatives Übernachtungsergebnis registriert.

Einen bemerkenswerten Aufwärtstrend bei den Nächtigungen, schen Provinzen Belluno, Sondrio und Trentino ein positive Trendwende ab. Auch die Arge Alp Länder in Bayern und das Bundesland Tirol weisen nach kurzen Einbrüchen in den Jahren 2009 und 2014 kontinuierliche Zunahmen auf. Letztgenanntes verbucht die absolut meisten Übernachtungen in den Alpengebieten. der bereits seit zehn Jahren anhält zeigt Salzburg. Dieses Alpengebiet liegt an dritter Stelle der Übernachtungen, wobei es die starken Zahlen von 2017 übertrifft. Seit 2015 zeichnet sich bei den italienischen Provinzen Belluno, Sondrio und Trentino eine positive Trendwende ab. Auch die Arge Alp Länder in Bayern und das Bundesland Tirol weisen nach kurzen Einbrüchen in den Jahren 2009 und 2014 kontinuierliche Zunahmen auf. Letztgenanntes verbucht die absolut meisten Übernachtungen in den Alpengebieten.

Ausgeglichener Sommer- und Wintertourismus

In der Sommersaison 2018 wurden 66,1 Millionen Übernachtungen verbucht, diese entsprechen 51,3% der Gesamtübernachtungen im beobachteten Alpenraum. Im Vergleich zum Vorjahr weisen die saisonalen Übernachtungszahlen eine Zunahme von durchschnittlich 1,2% für das Sommer- und 4,6% für das Winterhalbjahr auf.

Die Gebiete mit ausgeprägtem Sommertourismus sind das Tessin (73,8% der Übernachtungen werden im Sommer gezählt), Bayern (Arge Alp) (64,0%), Südtirol (60,3%), St. Gallen (56,7%) und Trentino (53,5%). Der Wintertourismus überwiegt in den Gebieten Sondrio (60,4%), Vorarlberg (57,5%), Tirol (56,5%), Graubünden (54,4%) und Salzburg (54,8%). Die stärksten Nächtigungszuwächse für den Sommer verbucht der Kanton Graubünden (+6,2%). Für den Winter konnten Salzburg (+6,5%), Belluno (+6,3%) und Sondrio (+5,9%) an Übernachtungen zulegen. Negative Übernachtungszahlen sowohl für den Sommer- als auch für den Wintertourismus verzeichnet der Kanton Tessin (-6,4%, bzw. -10,4%).

Trotz einer Minderung von 317 Tausend Nächtigungen im Vergleich zum Vorjahr ist der August 2018 mit über 17,3 Millionen Übernachtungen immer noch der stärkste Reisemonat in den untersuchten Alpengebieten. Bemerkenswert ist, dass der größte Anteil der August Nächtigungen mit 23,8% auf Südtirol entfällt (4,1 Millionen Übernachtungen) gefolgt von Tirol (23,0%, bzw. 4,0 Millionen). Zweitstärkster Monat ist der Februar mit 16,1 Millionen Nächtigungen. Die Übernachtungen im Februar werden vorwiegend in den österreichischen Bundesländern Tirol (33,4% bzw. 5,4 Millionen) und Salzburg (19,1% bzw. 3,1 Millionen) registriert.

44,4% aller registrierten Übernachtungen im Alpengebiet werden von den deutschen Gästen getätigt, 15,4% von italienischen Urlaubern, 8,2% von den Schweizern, 7,6% von den Österreichern und der Rest (24,3%) von Gästen aus anderen Ländern. Die Analyse zeigt, dass die inländischen Gäste bei der Tourismusnachfrage eine sehr bedeutende Rolle spielen: besonders in Bayern (Arge Alp), wo 83,0% der Urlauber selbst aus Deutschland stammen, und in den Schweizer Kantonen, wo 60,9% der Gäste aus dem eigenen Land kommen. In den drei italienischen Provinzen Sondrio, Belluno und Trient beträgt der Anteil der einheimischen Gäste 60,2%. Der Anteil an deutschen Gästen ist dort sehr gering: 11,3%. Eine Ausnahme bildet Südtirol: hier beträgt der Anteil an inländischen Gästen 31,1% und an deutschen Gästen 47,8%. Auch in den österreichischen Alpenländer überwiegen nicht die inländischen Gäste, sondern die bundesdeutschen Urlauber.

Dass die italienischen Urlauber lieber im eigenen Land bleiben, zeigt auch der Übernachtungsanteil in den angrenzenden Ländern der Schweizer Kantone (3,3%) und in den österreichischen Bundesländern (1,7%).

Keine vollständige Nutzung des Bettenpotenzials

Ein wichtiger Indikator für den Tourismusmarkt ist der Index der Bettenauslastung, hierbei werden Beherbergungsangebot und Tourismusnachfrage gegenübergestellt. Im Jahr 2018 sind die angebotenen Betten im untersuchten Gebiet zu 43,5% ausgelastet. Bei den einzelnen Gebieten zeigt sich eine Verteilung, welche zwischen 30,4% in St. Gallen und 47,5% in Tirol liegt. Aufgrund der starken Saisonalität, welche typisch für den alpinen Tourismus ist, kann nicht von einer vollständigen Nutzung des Beherbergungspotenzials gesprochen werden.

Die höchste Bettenauslastung verzeichnen die 4-5- Sterne-Betriebe mit 54,6%. Ausgezeichnete Werte weisen hier Südtirol und Tirol auf. Bei den 3-Sterne- Betrieben liegt das Tirol mit 46,6% weit über dem Durchschnitt. Die geringste Auslastung findet sich in den Betrieben mit 1-2 Sternen (30,6%); Eine überdurchschnittliche Bettenauslastung in dieser Kategorie findet sich im Kanton Graubünden (47,4%).

Für einen allgemeinen Vergleich der analysierten Alpengebiete werden die wichtigsten Kennzahlen miteinander in Beziehung gesetzt. Anhand der Durchschnittswerte kann Folgendes festgehalten werden:

Tirol, Südtirol und Salzburg schneiden am besten ab mit einer überdurchschnittlichen Beherbergungsdichte, Tourismusintensität und Bettenauslastung;

Bayern (Arge Alp) weist eine durchschnittlich hohe Bettenauslastung auf, hat aber geringe Tourismusintensität und Beherbergungsdichte;

Vorarlberg hat eine überdurchschnittliche Beherbergungsdichte, die Bettenauslastung im Durchschnitt und eine unterdurchschnittliche Tourismusintensität;

Trentino verfügt über eine hohe Beherbergungsdichte, eine durchschnittliche Tourismusintensität und eine unterdurchschnittliche Bettenauslastung;

Graubünden weist eine überdurchschnittliche Tourismusintensität auf, liegt aber mit der Beherbergungsdichte und Bettenauslastung unter dem Durchschnitt;

Tessin, St. Gallen, Sondrio und Belluno verzeichnen eine unterdurchschnittliche Bettenauslastung, Beherbergungsdichte und Tourismusintensität.

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