von su 04.07.2019 16:16 Uhr

Niggs Schlappen im Hohen Haus

Der Südtiroler Landtag setzt Wert auf Etikette. Die Volksvertreter dürfen da mit Schlappen nicht rein, wo über die Zukunft eines Landes entschieden wird. Landtagspräsident Sepp Noggler hat zwei aus seiner Mannschaft aufgefordert, künftig mit ordentlichem Schuhwerk in die Aula zu kommen.

Abgeordnete Jasmin Ladurner, (Bild- Montage UT24)

Es mag vielleicht die überbordende Hitze gewesen sein, die die beiden SVP-Abgeordneten Magdalena Amhof und Jasmin Ladurner dazu veranlassten, mit sogenannten „Flipflops“ in den Landtag zu kommen. Jedenfalls will Präsident Noggler solche an den Füßen der beiden Volkvertreterinnen gesehen haben.

Dem Hohen Haus Respekt zollen

Die Abgeordnete Jasmin Ladurner sagt zu UT24, dass sie es wichtig und sinnvoll findet, dass es im Südtiroler Landtag eine Kleiderordnung gibt: „Schließlich sollen die Abgeordneten dem Hohen Haus Respekt zollen und sich angemessen kleiden“, so Ladurner.

Dem Präsidenten Unterschied vorführen

In der Geschäftsordnung ist allerdings mit keinem Wort „geschlossenes Schuhwerk“ vorgeschrieben, stellt die Abgeordnete fest.

„Aus diesem Grund ist für mich die Empörung des Landtagspräsidenten nicht nachvollziehbar“, sagt Ladurner und sieht in schönen Sandalen zu angemessener Kleidung absolut kein Problem.

Ganz im Gegenteil, wir, so Ladurner, haben wahrlich wichtigere Themen, um die sich der Landtag und dessen Oberhaupt dringender kümmern sollten.

„Vielleicht sollte ich dem Herrn Präsidenten meine Strand-Flip-Flops vorführen, damit er den Unterschied zwischen Sandalen und Badelatschen erkennt“.

Landtagssitzung am Donnerstag wiederum in Sandalen

Jasmin Ladurner ist jedenfalls am Donnerstag mit den aus Sicht des Präsidenten verpönten Sandalen „mit Freude zur Landtagssitzung erschienen“, so die Abgeordnete zu UT24.

Abgeordnete Magdalena Amhof, Bild: Privat

Amhof: Der Präsident meint unsere Sandalen, die sehr schön sind

Abgeordnete Magdalena Amhof hat eine ähnliche Sichtweise, als Kollegin Ladurner und sagt zu UT24:

“Keine von uns Frauen betritt mit „Badelatschen“ den Sitzungsaal im Hohen Haus. Mit Verlaub! Die etwas saloppe Bezeichnung unseres geschätzten Präsidenten meint unsere Sandalen, die meines Erachtens sehr schön sind, jedoch für manchen manchmal auch zuviel Haut, sprich Zehen, zeigen.”

Ich persönlich, so Amhof, nehme es dem Präsidenten nicht übel, er erinnert – wann immer es ihm notwendig erscheint – an die Kleiderordnung im Südtiroler Landtag und das ist auch seine Aufgabe.

Dieses Mal erschien es ihm anscheinend wieder einmal notwendig – für ihn sind Sandalen kein angemessenes Schuhwerk! Das nehme ich zur Kenntnis und damit kann ich leben, so die Abgeordnete Magdalena Amhof zu UT24.

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  1. 05.07.2019

    Bei manchen Politikern ist das Hirn weit unten

  2. Diandl
    04.07.2019

    Noch ein Rat an den Noggler: Schauen Sie lieber den männlichen Abgeordneten ins Gesicht als den Mädchen auf die Füße! Im Landtag rennen nämlich ein paar sehr ungepflegte Herren herum. Unrasiert und zottelt machen sie einen sehr schmuddeligen Eindruck, was mit der Würde des hohen Amtes auch nicht vereinbar ist. Zudem ist es eine Zumutung für Zuschauer und Leser.

  3. Diandl
    04.07.2019

    Nach Amhofs Äußerungen muß man das passive Wahlrecht für Frauen in Frage stellen.
    “Unsere Sandalen sind sehr schön!”
    Guter Rat: Geht lieber in den Kindergarten! Dort seid Ihr besser aufgehoben als im Landtag!


  4. 04.07.2019

    Vielleicht sollten die Herren im ‘Hohen Haus’ nicht den Frauen auf die Beine (Füße) schauen, sondern sich um ihre Aufgaben kümmern.
    Ein gepflegter Fuß in einer schönen Sandale hat meiner Meinung nach sicher keinen Einfluss auf die Arbeit. Und mit Respekt hat das schon gar nichts zu tun. Ich wünsche den ‘respektlosen’ Damen viel Erfolg bei der Arbeit.

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