Herz-Jesu: Tirol erneuert sein Gelübde
Das Herz-Jesu-Feuer ist ein im 18. Jahrhundert in Tirol entstandener Brauch. Dieser wird heute noch in allen Teilen des Landes (Nord-, Ost-, Süd- und Welschtirol) gepflegt.
Der Brauch hängt mit der Verehrung des Herzens Jesu zusammen.
Herz-Jesu-Prozession in Tramin (2016) – Bilder UT24/su
Die Initiative hierfür geht auf den Abt von Stams zurück – der anno 1796 als einer der höchsten Vertreter des Volkes galt.
Nach Einlangen der Schreckensnachricht, dass die französischen Truppen Napoleons I. vom Süden her auf Tirol zumarschierten, machte der Abt den Vorschlag, sich um göttlichen Beistand zu bemühen.
Herz-Jesu-Prozession in Tramin (2016) – Bilder UT24/su
Im ganzen Land Tirol ist ein Fest des heiligen Herzen Jesu begangen worden, mit feierlichem Hochamt und Predigt.
Die siegreiche Schlacht am Berg Isel 1809 hat Freiheitskämpfer Andreas Hofer dazu bewogen, dieses Gelöbnis mit einem großen Fest zu erneuern.
Der Tag selbst ist seit da her ein ständiger Feiertag geblieben.
Ehrwürdiges Detail: Herz-Jesu-Lied
Ein wesentliches und ehrwürdiges Detail bei den Feierlichkeiten am Herz-Jesu-Sonntag ist das Herz-Jesu-Lied, welches gemeinsam gesungen wird:
Auf zum Schwur, Tiroler Land, heb zum Himmel Herz und Hand! Was die Väter einst gelobt, da der Kriegssturm sie umtobt: Das geloben wir aufs Neue: Jesu Herz, dir ew´ge Treue! Das geloben wir aufs Neue: Jesu Herz, dir ew´ge Treue!
Fest und stark zu unserm Gott stehen wir trotz Hohn und Spott; fest am Glauben halten wir, unsres Landes schönster Zier. Drum geloben wir aufs Neue: Jesu Herz, dir ew´ge Treue! Drum geloben wir aufs Neue: Jesu Herz, dir ew´ge Treue!
Auf dem weiten Erdenrund gibt es keinen schönern Bund. Lästern uns die Feinde auch, Treue ist Tiroler Brauch. Drum geloben wir aufs Neue: Jesu Herz, dir ew´ge Treue! Drum geloben wir aufs Neue: Jesu Herz, dir ew´ge Treue!
Text Josef Seeber 1896. Melodie Ignaz Mitterer 1896.
