von fe 18.06.2019 08:47 Uhr

Ehrenamtliche Reparateure aus ganz Tirol zu Gast in Wattens

Sie sind ehrenamtliche Organisationstalente, tüfteln in ihrer Freizeit an Lösungen für defekte Elektrogeräte oder flicken mit völlig Fremden Jeansnähte: Rund 700 Freiwillige stehen hinter dem Erfolg der Repair Cafés Tirol, die seit 2014 gemeinsames Reparieren als umweltfreundliche Alternative zum Wegwerfen anbieten. Am vergangenen Samstag luden Initiatorin Mag. Michaela Brötz vom Tiroler Bildungsforum (TBF) und die Abfallwirtschaft Tirol Mitte GmbH (ATM) zum Expertentag ins Hotel Goldener Adler in Wattens ein – einem Treffen für ehrenamtliche Gastgeber, Reparaturexperten und Teammitglieder der Repair Cafés.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer engagieren sich freiwillig für die Repair Cafés Tirol. Beim kurzweiligen Expertentag konnten sie sich austauschen.

„Unser Expertentag dient dem Austausch untereinander und bringt Impulse für die freiwillige Tätigkeit. Außerdem ist er ein kleines Dankeschön für alle, die sich ehrenamtlich für die Repair Cafés engagieren“, sagt Mag. Michaela Brötz. Das vielseitige Programm kam bei den rund 30 Besucherinnen und Besuchern sehr gut an: Mit Matthias Neitsch konnte ein österreichweit bekannter Nachhaltigkeitsexperte als Referent gewonnen werden. Auf seinen kurzweiligen Eröffnungsvortrag zu aktuellen Trends in den Bereichen Reparatur und Wiederverwendung folgte eine Vorstellung der Online-Plattform reparaturführer.at. Die ATM hat diese Suchmaschine für Reparaturanbieter im Jahr 2015 ins Leben gerufen, damit die Tirolerinnen und Tiroler schnell und unkompliziert auf ein Verzeichnis von passenden Betrieben in ihrer Nähe zugreifen können. „Von Anfang an haben wir ein erfolgreiches Zusammenspiel zwischen Repair Café und Reparaturführer erlebt. Wenn es die eine Initiative nicht richten kann, hilft vielleicht die andere. Am Ende gewinnt der Konsument – und natürlich die Umwelt“, erklärt Ing. Alexander Würtenberger von der ATM.

Vor dem gemeinsamen Mittagessen warteten noch praxisorientierte Workshops auf die Teilnehmer. Ein Teil der Gruppe tauschte sich darüber aus, welche neuen Ideen zum Gelingen eines Repair Cafés beitragen können. Der Rest beschäftigte sich mit dem Thema des „Aktiven Mitreparierens“. Das Konzept der Repair Cafés sieht ein gemeinsames Reparieren vor: Der Besitzer des defekten Gegenstandes soll unter Anleitung des ehrenamtlichen Experten auch selbst anpacken. Im Workshop wurde erarbeitet, wie man als Reparateur noch besser zum Mitmachen motivieren kann. „Viele sagen, sie können das nicht oder haben Angst, mehr kaputt zu machen, als zu helfen. Dabei macht das Reparieren miteinander noch mehr Spaß und der Gast lernt etwas dabei“, erklärt Mag. Michaela Brötz. Den Schlusspunkt des Expertentages bildete eine Führung im Schreibmaschinenmuseum Wattens. Dort gewährte Jörg Thien der Gruppe interessante Einblicke in die Geschichte der Schreibmaschine – und in seine beeindruckende, über 600 Geräte umfassende Sammlung.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite