Tiroler Tischler Trophy: Schüler entdecken ihre Kreativität und Talente in Holz

Bei der Tischler Trophy gestalten und bauen die teilnehmenden Schülerteams über vier Monate hinweg jeweils ein Möbelstück. Aufgabe ist es, aus den zur Verfügung gestellten Materialien, einfachen Holzlatten, einen kreativen und einmaligen Raumteiler in Farbe zu erstellen. Unterstützt werden sie dabei von ihren Lehrerinnen und Lehrern sowie von einem Patronanztischler für jedes Team, der sie begleitet und praktische Tipps gibt. Die gestalteten Möbel wurden im Mai 2019 von einer ausgewählten Jury bewertet und werden im Rahmen einer großen Abschlussveranstaltung am 27. Juni 2019 ausgezeichnet. Auf die Schüler warten Klassenkassenpreise im Gesamtwert von knapp 4.000 Euro.
„Bei der Bewertung der Möbelstücke geht es weniger um die handwerkliche Präzision, als vielmehr um die Einmaligkeit der Idee, die materialgerechte Ausführung sowie die gestalterische Qualität“, weiß Klaus Buchauer, Landesinnungsmeister, der als Patronanztischler der Neuen Mittelschule in Kössen beratend zur Seite. Die Verwendung der eigenen Maschinen ist für ihn wie für alle anderen Patronanztischler dabei tabu. Verwendet werden dürfen nur ausgewählte Werkzeuge der teilnehmenden Schule durch die Schüler selbst.
Katharina Hold, Lehrerin an der Neuen Mittelschule Hötting West, nimmt mit ihrer Klasse heuer zum ersten Mal an der Tiroler Tischler Trophy teil und freut sich über die praxisnahe Ergänzung ihres Unterrichts. „Die Tischler Trophy bietet meinen Schülern im Werkunterricht eine spannende Tätigkeit mit Wettbewerbscharakter und fördert ihre handwerklichen Grundfertigkeiten genauso wie ihre Kreativität, Teamwork und Vorstellungsvermögen“, ist Hold von der Sinnhaftigkeit des Projektes überzeugt.
Landesrätin und Präsidentin der Bildungsdirektion Tirol Beate Palfrader hebt in der guten Zusammenarbeit mit dem Tischlerhandwerk die Bedeutung des Werkunterrichts in den Schulen hervor. „Produktgestaltung ist Denkarbeit und verlangt eine umfassende Auseinandersetzung mit der Gebrauchsrealität. Daher ist der Werkunterricht für unsere Schüler von so enormer Bedeutung“, ist Palfrader überzeugt und ergänzt: „ Die Zusammenarbeit zwischen der Bildungsdirektion und den Tiroler Tischlern im Rahmen der Tischler Trophy zeigt, wie praxisnah die Bildung unserer Kinder sein kann!
An dieser Schnittstelle zwischen Schule und Wirtschaft können junge Menschen den faszinierenden Werkstoff Holz und den Beruf des Tischlers auf eine sehr spannende Art und Weise erfahren. Ziel ist es, im Rahmen des Werkunterrichts Spaß, Kreativität, Teamfähigkeit, Ausdauer und Engagement zu fördern. „Kinder haben immer weniger Möglichkeiten, sich spielerisch handwerklich zu betätigen. Die Bedeutung des Werkunterrichts darf deswegen nicht unterschätzt werden, denn hier haben die Schülerinnen und Schüler noch die Möglichkeit, ihre handwerklichen Fähigkeiten zu entdecken, zu entwickeln und zu stärken“, unterstreicht Sabine Rainer, Direktorin der NMS Hötting West
Nicht nur für die Tiroler Tischler Trophy, sondern auch für den Werkunterricht insgesamt ist das Engagement der Lehrerinnen und Lehrer ausschlaggebend. Besonders dieses kreative Unterrichtsfach lebt von der Begeisterung und auch den fachlichen Kenntnissen der Lehrpersonen. Erfreulich ist, dass ab Herbst 2019 das Bachelorstudium Lehramt Sekundarstufe Unterrichtsfach „Technisches und textiles Werken“ erstmalig auch in Tirol angeboten wird.






