„Kreize“ machen sich wieder auf den Weg

Es ist dies einer der längsten Bittgänge. Ausschließlich Männer nehmen daran teil. Start ist immer um Mitternacht des Christi-Himmelfahrts-Festes zu Mitternacht in der Kirche zu Prettau. In jedem Dorf steigen Teilnehmer dem Prozessionszug zu.
In St. Johann wird in der Kirche Halt gemacht, wo eine Messe gefeiert wird. Dann führt der Kreuzgang weiter durch die Dörfer Tal-auswärts bis nach Bruneck. Von dort geht’s dann bis nach Ehrenburg. Vorangetragen wird das Wallfahrerfähnlein und das bekannte durchschossene Kreuz aus Heilig Geist.
Empfang in Ehrenburg
An die 50 Kilometer wurden auch heuer von über 200 Teilnehmern zurückgelegt. Gegen 17.00 Uhr werden die „Kreize“ vom Ortspfarrer, der Ehrenburger Bevölkerung und einer Abordnung der Ehrenburger Schützen empfangen. Gemeinsam wird eine Heilige Messe in der Maria-Himmelfahrt-Kirche zu Ehrenburg gefeiert.
Übernachtung in Ehrenburg
Die Pilger aus dem Ahrntal schlafen in den Gasthäusern und bei Gastfamilien in Ehrenburg. „Teldra“ und „Ernburga“ verbindet mittlerweile eine innige Freundschaft. Nach der Messe wurde früher viel „geranggelt“. Eine Sportart, welche in Tirol etwas in Vergessenheit geraten ist.
Denn am nächsten Tag geht es dann wieder früh raus dem Bett und zu Fuß wird der Nachhauseweg angetreten. Diesesmal über Issing und Pfalzen nach Sand in Taufers.
Festhalten an Traditionen
Ein Brauch, der nun schon viele Jahrhunderte Jahre alt ist. Weder die Kriegsjahre, kirchliche Behörden, noch die Franzosen im Jahre 1809 konnten ihn brechen. Damals wurden die Bittgänge verboten. Es war dies wohl auch einer der Auslöser des Aufstandes der Tiroler gegen die Aggressoren.
Besonders an diesem Brauch ist auch, dass an der Marschroute felsenfest festgehalten wird. So ziehen auf der gefährlichen Uttenheimer Länge die Autos den Kürzeren. Jährlich werden mehr Bittgänger gezählt. Ein uralter Brauch, der lebt, tief verwurzelt in der Bevölkerung des Ahrntals.
VIDEO - Gläubige sorgten für Gänsehaut-Stimmung
Vor zwei Jahren sorgten die Ahrner Bittgänger in der Pfarrkirche von Ehrenburg mit ihrem Gesang für eine Gänsehaut-Stimmung. Dabei wurde von ihnen das Herz-Jesu-Lied von Ignaz Mitterer sowie „Auf zum Schwur“ zum Besten gegeben (UT24 berichtete).






