Qualitätsstandards der Bozner Seniorenheime sollen angehoben werden

Die Vertreter des Bozner Gemeindesozialausschusses unter dem Vorsitz von Dr. Ing. Stefan Stauder haben sich unlängst mit der Generaldirektorin des Betriebes für Sozialdienste Bozen (BSB) Dr. Liliana Di Fede getroffen. Das Treffen stand unter dem Thema „Der Betrieb für Sozialdienste Bozen: Soziale Aufgaben im Wandel der Zeit – Sind wir für die Zukunft gerüstet?“.
Der Betrieb für Sozialdienste Bozen betreut mit etwas über 1000 Mitarbeitern und einem Budget von 95 Mio. Euro rund 29.000 Klienten (eine Person kann auch mehrmals Klient beim BSB sein). Der Tätigkeitsbereich des BSB umfasst die Bereiche Kleinkinder und Familie, Sozialsekretariat, Minderjährige, Erwachsene, Senioren, Menschen mit Behinderung, Soziale Eingliederung, Menschen mit Verarmungsgefahr und die Entwicklung lokaler Gemeinschaften. Der Großteil der Kosten wird für den Bereich Senioren aufgewandt, weitere Kostenschwerpunkte bilden die Bereiche finanzielle Sozialhilfe, Menschen mit Behinderung, Kleinkinderbetreuung, Jugend. Die Arbeit der Sozialdienste wird dabei zu 80 Prozent von Frauen erbracht. Bedenklich stimmt unter den vorgestellten Daten die relativ hohe Zahl an Menschen mit Verarmungsgefahr im Raum Bozen; es sind dies über 7200 Personen.
Der verhältnismäßige Anteil der Senioren an der Bozner Bevölkerung liegt über jenem im restlichen Südtirol. Ein Schwerpunkt der Arbeit in den kommenden Jahren wird deshalb auch wieder auf den Bereich Senioren entfallen. Die Generaldirektorin nannte dabei explizit die Notwendigkeit der Anpassung des Qualitätsstandards der Seniorenwohnheime Bozens auf Landesniveau. In den Seniorenwohnheimen in Bozen würden Betten für kurzfristige Notsituationen benötigt. Es besteht die Notwendigkeit, in Bozen noch ein Seniorenwohnheim zu bauen; die umliegenden Gemeinden Bozens haben verhältnismäßig mehr Plätze für Senioren in Wohnheimen zur Verfügung. In Bozen fehlt außerdem die Möglichkeit für begleitetes und betreutes Wohnen. Auch der Umstand, dass es für die Hauspflege Wartelisten gibt, ist untragbar.
Der angespannte Arbeitsmarkt in Südtirol macht auch vor dem Sozialbereich nicht halt: Personal finden ist für den BSB schwierig. Angesprochen wurde dabei auch die Möglichkeit, dass in Zukunft evtl. ein Teil der Ausbildung auch berufsbegleitend erfolgen könnte; dies würde vor allem den Wiedereinstieg von älteren Personen in das Berufsleben erleichtern. Die Qualität der Sozialdienste soll in Zukunft gehalten und wenn möglich verbessert werden: prioritär dafür ist die Ausbildung und Fortbildung des Personals, wie die Generaldirektorin erläuterte.
In Bozen sollten in Zukunft ebenfalls die Kinderhorte saniert und umgebaut werden. Die Generaldirektorin Liliana Di Fede erläuterte, dass auch im Betrieb für Sozialdienste Verbesserungen notwendig sind: unter anderem ist die Software teilweise veraltet und ein gutes Controlling könnte wesentliche Vorteile für den BSB bringen.
Einig waren sich die Anwesenden darüber, dass der Betrieb für Sozialdienste für die Landeshauptstadt und darüber hinaus wichtige Dienstleistungen erbringt. Der Gemeindesozialausschuss möchte diese wichtige Einrichtung in Bozen bei der zukunftsorientierten Weiterentwicklung auch weiterhin tatkräftig begleiten.






