von fe 06.03.2019 07:55 Uhr

Heimatbund enttäuscht über Landeshauptmann

Der Südtiroler Heimatbund (SHB) ist schwer enttäuscht über Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Denn den vielen Zweisprachigkeitsverletzungen in Ämtern, bei der Post sowie der Bahn scheinen den Landeshauptmann und der dazu beim Präsidium der Südtiroler Landesregierung angelegte Landesbeschwerdestelle bei Zweisprachigkeitsverletzungen nicht einmal der Mühe wert, den eingehenden Beanstandungen nachzugehen bzw. Abhilfe zu schaffen“, so SHB-Obmann Roland Lang.

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Jüngstes Beispiel sei eine Beanstandung über einsprachige Zugfahrkarten vom Dezember vergangenen Jahres, die vom eigentlich obersten Hüter der Autonomie und der Beschwerdestelle unbeantwortet blieb. „Das Regierungskommissariat hat zumindest geantwortet, wenn auch mit Ausreden“, so Lang.

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Bild: SHB

Am 17. Dezember des vergangenen Jahres hatte Roland Lang den Regierungskommissär, den Landeshauptmann und die Beamtin der Beschwerdestelle mit Fotos darauf aufmerksam gemacht, dass Trenitalia einsprachig italienische Fahrkarten verkauft und die Bildschirme in den Zügen den Reisenden nur in italienischer Sprache über die nächsten Bahnhöfe informiert.

Vor einigen Tagen antwortete der Kabinettschef im Auftrag des Regierungskommissars auf diese Sachverhaltsdarstellung. Die einsprachigen Fahrkarten wurden bestätigt, aber es wurde Besserung versprochen, so Lang. „Für die von ermächtigten Verkaufsstellen ausgestellten Fahrkarten für regionale bzw. nationale Strecken (wie jene, die Sie der Sachverhaltsdarstellung beigelegt haben) wird zurzeit noch nach technischen Möglichkeiten gesucht, um diese, unter Einhaltung der Maße und des Text-Layouts auf der Fahrkarte mehrsprachig zu verfassen“, hieß es.

Auch für die einsprachigen Bildschirme lieferte das Regierungskommissariat eine Erklärung: „Was die Bildschirmanzeigen im Zug anbelangt, hat der Regionaldirektor auf ein technisches Problem verwiesen, welches u. a. inzwischen bereits behoben wurde.“

Zugegebenerweise kann man laut Lang mit diesen antworten zufrieden sein oder auch nicht. Die Fahrkarten müssten bereits seit in Kraft treten der gesetzlichen Gleichstellung der deutschen Sprache im Mai 1989 zweisprachig sein und die technischen Probleme bei den Bildschirmen sind schwer nachprüfbar.

„Der bittere Nachgeschmack in dieser Angelegenheit aber ist, dass anscheinend italienische Beamte in römischen Sold sich für den Schutz der deutschen Sprache einsetzen, während der Landeshauptmann und die ihm untergebene Beschwerdestelle dafür keinen Finger rührt“, so Roland Lang.

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