Seltene Meningokokken-Infektion im Pustertal aufgetreten

Das Kind hat die Infektion glücklicherweise bereits gut überstanden und ist nach einer Behandlung mit Antibiotika bereits wieder aus dem Spital entlassen worden. Auch das nähere Umfeld wurde bereits prophylaktisch behandelt.
Traditionell herrschen laut Angaben des Zentrums für Reisemedizin in Europa die Serotypen B und C vor. Im sogenannten Meningitis-Gürtel in Afrika, südlich der Sahara, dominierte hingegen bis vor wenigen Jahren der Serotyp A, jetzt überwiegt Typ W deutlich.
Primarin: „Globale Bewegung macht Verbreitung möglich“
Dass nun eine Infektion des zumeist aus Afrika stammenden Typs W, der in vielen Fällen auch tödlich enden kann, nun auch in Südtirol auftrat, ist somit eine Seltenheit. Dagmar Regele, zuständige Primarin im Krankenhaus Bruneck, erklärt hierzu auf Nachfrage von UT24: „Es ist nicht ganz einfach zu sagen, wie die Verbreitung in diesem konkreten Fall stattgefunden hat. Auch ist es recht schwierig, das ganze auf die Einwanderung zurückzuführen. Zumal diese Menschen insgesamt auf die Gesamtbevölkerung eine nicht so große Menge ausmachen. Gleichzeitig darf man nicht vergessen, dass auch viele Einheimische in der Welt herumreisen und viele Touristen zu uns kommen. Ich glaube es ist einfach die globale Bewegung auf der Welt, die eine Verbreitung möglich macht“.
Insgesamt sei es, so Regele, aber überhaupt schwer zu sagen, wie sich ein Mensch mit einer Meningitis ansteckt. „Laut verschiedenen Studien sind zehn bis fünfzehn Prozent aller Menschen gesunde Träger von Meningokokken-Stämmen. Befinden sich also mehrere Menschen in einem Raum, so weiß man ziemlich sicher, dass mindestens einer davon ein gesunder Träger ist. Weil dieser Status aber nicht permanent ist, vergeht das ganze auch wieder. Warum es aber dann gezielt in einem Fall zu einer Erkrankung kommt, ist sehr schwer auszuforschen. Vermutlich hat das Immunsystem zeitweise nicht so gut als Barriere funktioniert. Aber das sind eben relativ seltene Ereignisse, wenn man an die Anzahl der gesunden Träger denkt“, erklärt Regele.
Eine akute Gefahr bestehe laut Regele aber derzeit nicht. Auch jene Kinder, die im engen Kontakt mit dem Betroffenen standen, wurden bereits dementsprechend behandelt.






