Tiroler Bergretter gehen ans Limit: Gerettete begehren auf
Die Alarmierung ging am Donnerstag kurz nach 16 Uhr bei der Leitstelle ein. An diesem Tag herrscht Lawinenwarnstufe 4. Es gebe zwei verirrte Skifahrer nahe der Horbergklamm, hieß es.
Die Mayrhofner Bergretter rücken mit 15 Mann aus und können die beiden Wintersportler schnell finden. Diese haben weder ein LVS-Gerät noch eine Sonde Schaufel dabei.
Im Zuge dieser Rettung erfahren die Männer der Bergrettung, dass noch zwei weitere Personen unterwegs sind – sie hätten sich entgegen der Warnungen der Landesleitstelle Tirol und auch von den Geretteten selbst, zu einer Abfahrt in Richtung Horbergklamm entschieden.
Unkooperativ und frech
Die Bergretter schreiben in diesem Zusammenhang lediglich: „Nach unkooperativen Verhalten sowie frechen Auftreten folgten 15 Mann deren Spuren und konnten sie ca. nach einer Stunde leicht unterkühlt antreffen. Wieder ohne Lawinenausrüstung und einer der beiden Burschen war ohne Stöcke unterwegs.
Aufgrund der misslichen Lage mussten sie durch den tiefen Schnee aufsteigen, ansonsten wären sie in die darunterliegende Schlucht abgestürzt und die Folgen wären fatal gewesen. Nach langem Aufstieg konnten die beiden unverletzt ins Tal gebracht werden“.
Die Bergretter schreiben nach ihrem fünfeinhalbstunden währenden Einsatz zudem in ihren Facebook-Beitrag:
„Solch unverantwortliches Handeln ist in der jetzigen Situation nicht mehr tragbar und gefährdet nicht nur die Verunfallten sondern auch die komplette Einsatzmannschaft.
Wir können es nicht oft genug sagen: Denkt endlich mit!!!!!
Eure Bergrettung Mayrhofen“
Bilder: Bergrettung Mayrhofen