von ih 23.11.2018 12:20 Uhr

Protest gegen H&M in Bozen

Die oew hat anlässlich des sogenannten Black-Fridays eine Protestaktion vor der H&M-Filiale in Bozen durchgeführt. Dabei haben die Aktivisten in Form eines Flashmobs auf die angeblich ungünstigen Arbeitsbedingungen vieler Arbeiter des Modekonzerns hingewiesen.

Foto: Screenshot Facebook

Vor dem Eingang des H&Ms in der Bozner Museumstraße machten die Aktivisten mit einem Flashmob auf die „fatalen Zustände im Textilsektor“ aufmerksam und klagten das Verhalten des Moderiesen H&M an, der bis Ende November 2018 bessere Arbeitsbedingungen in seinen wichtigsten Produktionsstätten versprochen hatte.

Da keine Verbesserungen in Sicht seien, forderte die oew im Zuge der Clean-Clothes-Kampagne alle Konsumenten in Südtirol dazu auf, sich mit den Arbeitern der Zulieferungsfirmen von H&M zu solidarisieren und durch das Unterschreiben der internationalen Petition „Turn around, H&M“ den Moderiese zu einem Umdenken zu bewegen.

Anonyme Arbeiterin prangert an

„Die Arbeitsbedingungen und Löhne, die wir in den Fabriken entlang der Lieferkette vorgefunden haben, sind weiterhin schockierend“, betont Deborah Lucchetti von der internationalen Clean-Clothes-Kampagne, die im September 2018 einen Report zu den noch immer miserablen Zuständen in den Fabriken von H&M mit ausgearbeitet hatten: „Die Arbeiter berichten von Niedriglöhnen, massiven Überstunden und von der Angst, sich in Gewerkschaften zu organisieren. Arbeiter, die vor Übermüdung am Arbeitsplatz in Ohnmacht fallen, stehen an der Tagesordnung“.

Aber auch die Arbeiter in Italien seien von den vermeintlich schlechten Arbeitsbedingungen betroffen. Eine Frau, die im H&M-Logistikzentrum Stradella in Italien Kleidung verpackt, erzählt: „Im Magazin, in dem ich arbeite, beginnt der Turnus um 4:30 Uhr morgens. Dabei weiß ich nie, wann ich mit der Arbeit fertig sein werde, nach vier Stunden oder 12 Arbeitsstunden – da gibt es keine Sicherheit.“ Nachdem bereits 147 Arbeiter und der Anwalt, der die Arbeiter im Kampf um bessere Arbeitsbedingungen vertritt, angezeigt wurden, beschloss die Arbeiterin mit ihrer Kritik anonym zu bleiben.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite