von su 10.11.2018 16:44 Uhr

Umfahrung Scharnitz feierlich eröffnet

Nach dreijähriger Bauzeit wurde die zwei Kilometer lange Umfahrung Scharnitz mit dem 1.000 Meter langen Porta Claudia Tunnel und der neuen Isarbrücke von LH Günther Platter, LHStv Josef Geisler und Bürgermeisterin Isabella Blaha in einem Festakt für die ganze Bevölkerung für den Verkehr freigegeben. Das geht aus einer Medienaussendung des Landes Tirol hervor.

LH Günther Platter, Bürgermeisterin Isabella Blaha, Abt German Erd, Tunnelpatin Anneliese Vonmetz und LHStv Josef Geisler vor dem Tunnel der Umfahrung Seefeld. © Foto: Land Tirol/Berger

Im Zuge der Feierlichkeiten wurde auch das neue Tunneleinsatzfahrzeug der Feuerwehr Scharnitz eingeweiht.

„Mit dem heutigen Tag beginnt eine neue Ära für Scharnitz. Ab sofort rollt nur noch ein Viertel des derzeitigen Verkehrs durch das Ortszentrum. Das bedeutet nicht nur eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität, sondern vor allem auch gewaltige Chancen für die künftige Entwicklung von Scharnitz“, sagt LH Günter Platter anlässlich der Verkehrsfreigabe.

Pro Tag fuhren bislang durchschnittlich 8.500 Fahrzeuge durch das Ortszentrum, an Spitzentagen sogar bis zur 18.000 Fahrzeuge.

Kostenrahmen hält

Mit Kosten von 34,5 Millionen Euro war die Umfahrung Scharnitz das größte Straßenbauprojekt des Landes in den vergangenen Jahren. „Wir haben sowohl den Kostenrahmen als auch den Zeitplan eingehalten“, freut sich Straßenbaureferent LHStv Josef Geisler über die exakte Planung seitens der Landesstraßenbauverwaltung. Bei der Bevölkerung bedankt sich Geisler für das Verständnis für die Belastungen während der Bauzeit.

„Die Nordische WM in Seefeld steht vor der Tür. Hier wird sich einmal mehr zeigen, welch große Entlastung die Umfahrung für Scharnitz ist. Die Umfahrung wird außerdem für eine sicherere Verkehrsabwicklung auch bei einem hohen Verkehrsaufkommen sorgen“.

Gemeinde nimmt Zukunft in die Hand

Die vergangenen drei Jahre wurde nicht nur an der Baustelle gearbeitet. Die Gemeinde Scharnitz hat die Zeit genutzt, um die Weichen für die künftige Entwicklung des Ortes zu stellen. „Wir wollen die Natur wieder in den Vordergrund rücken und damit an die touristisch erfolgreichen Zeiten unseres Ortes anschließen“, erklärt Bgmin Isabella Blaha. Der Naturpark Karwendel und der Tourismusverband Olympiaregion Seefeld sind dabei unverzichtbare Partner.

Ein wichtiger Anknüpfungspunkt für die Entwicklung von Scharnitz ist das Interreg-Projekt „Wege des Holzes“, bei dem die Vielfalt der Bergwälder und Wildflüsse sowie die Kulturgeschichte der Holnutzung erlebbar gemacht werden. Bereits im Frühjahr dieses Jahres wurde das neue Holzer-Museum eingeweiht. Im Sommer kommenden Jahres soll dann das Infozentrum im Naturpark Karwendel fertig sein. Neue Chancen sieht Blaha auch im Fernradweg von München nach Venedig. Der Radtourismus soll Scharnitz künftig beleben: „In einem nächsten Schritt werden wir die bisherige B 177, die nunmehr eine Gemeindestraße ist, für den Radverkehr optimal nutzbar machen.“

Gute Planung, professionelle Bauabwicklung

Bis zur Realisierung der Umfahrung Scharnitz war es ein weiter Weg: Die ersten Studien für eine Umfahrung wurden bereits 1989 in Auftrag gegeben, seit dem Jahr 2010 hat sich das Land Tirol im Zuge der Meinungsbildung in der Gemeinde intensiv mit dem Projekt befasst.

Die nunmehrige Umfahrung beginnt südlich der Ortseinfahrt von Scharnitz auf der bestehenden B 177 Seefelder Straße, schwenkt nach links, überquert den Gießenbach mit einer Brücke und führt am nordöstlichen Ende des Sportplatzes in den rund 1.000 Meter langen Tunnel Porta Claudia, der unmittelbar nördlich der Porta Claudia Straße endet. Nach rund 100 Metern Freistrecke überquert die Umfahrungsstraße die Isar mit einer neuen Brücke und mündet kurz vor der Staatsgrenze wieder auf die bestehende B 177.

Mit den aufwändigen Tunnelausbruch-, Felssicherungs- und Betonier-Arbeiten war die Umfahrung Scharnitz auch technisch ein herausforderndes Projekt.

„Die Arbeiten sind trotz teils schwieriger Verhältnisse ohne größere Vorkommnisse über die Bühne gegangen“, erklärt der Leiter des Brücken- und Tunnelbaus in Tirol, Günter Guglberger, und bedankt sich bei allem am Projekt Beteiligten für die gute Zusammenarbeit.

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