von fe 28.10.2018 07:37 Uhr

Neukaledonien stimmt über Unabhängigkeit ab

Dass Selbstbestimmung keine Utopie ist, will der Südtiroler Heimatbund aufzeigen. Am kommenden Sonntag findet im zu Frankreich gehörenden Neukaledonien eine Abstimmung über die Unabhängigkeit des Landes statt.

Neukaledonien, von den Unabhängigkeitsbefürwortern auch „Kanaky“ genannt, ist eine zu Frankreich gehörende Inselgruppe im pazifischen Ozean. Trotz weitreichend gewährter Autonomie durch Paris werden die Einwohner der Inselgruppe am kommenden Sonntag, den 4. November darüber entscheiden, ob sie ein eigener Staat werden wollen, stellt der Südtiroler Heimatbund (SHB) fest.

Die größte Insel ist Grande Terre mit 16.372 km². Weiter gehören der Inselgruppe auch die Belep-Inseln, die Ile des Pins, die Loyalitätsinseln sowie die Chesterfield-Inseln an. Die Hauptstadt ist Nouméa mit knapp 100.000 Einwohnern. Hier befindet sich auch die Universität von Neukaledonien, außerdem ist sie auch Sitz des römisch-katholischen Erzbistum Nouméa.

Neukaledonien hat im Gegensatz zu Südtirol bereits jetzt eine viel weiter reichende Autonomie, so der Südtiroler Heimatbund. Frankreich ist nur mehr für Finanzen, Verteidigung, Innere Sicherheit und Justiz zuständig, in den übrigen Bereichen genießt die neukaledonische Regierung weitgehende Selbstständigkeit und gibt unter anderem eigene Briefmarken heraus. Mit einem Wirtschaftswachstum von drei bis vier Prozent in den vergangenen 20 Jahren und einem Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner das etwa auf dem Niveau von Dänemark liegt, ist die Inselgruppe wirtschaftlich stabil. „Wollen Sie, dass Neukaledonien volle Souveränität erlangt und unabhängig wird?“ (“Voulez-vous que la Nouvelle-Calédonie accède à la pleine souveraineté et devienne indépendante?”) so die Frage, über die am 4. November von den Bewohnern der Inselgruppe demokratisch abgestimmt wird.

„Damit könnten die Vereinten Nationen noch dieses Jahr ein weiteres Mitglied bekommen. Die Ureinwohner der Inseln sind dabei mehrheitlich für die Unabhängigkeit, während die „zugezogenen“ Inselbewohner weiterhin bei Frankreich bleiben wollen. Am 4. November 2018 wird ein Referendum über die Zukunft, der von knapp 275.000 Einwohnern beheimateten Inselgruppe im Südpazifik entscheiden. Es ist Frankreich hoch anzurechnen, dass es diese Abstimmung zulässt und deren Ergebnis akzeptieren will. Mag Neukaledonien auch weit von uns entfernt sein, Frankreich grenzt an Italien“, so SHB- Obmann Roland Lang.

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