von su 28.09.2018 09:01 Uhr

STF befürchtet Briefwahlchaos bei Landtagswahl

Bereits bei den Landtagswahlen 2013 wurde die Briefwahl von einem Skandal gebeutelt: Fast 1.958 Stimmzettel wurden vernichtet, da diese nicht fristgerecht beim Land angekommen sind. Das sind rund 20 Prozent der Briefwahlstimmen. Auch beim Flughafenreferendum 2016 wurden ebenfalls 1.186 Wahlkarten vernichtet, was rund 13 Prozent der Briefwahlstimmen ausmachte. Dies geht aus einer Landtagsanfrage von Myriam Atz Tammerle, Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, hervor. „Und nun stellt sich heraus, dass die Briefwahl für die anstehenden Landtagswahlen wieder nicht fehlerfrei verlaufen wird“ ärgert sich Atz Tammerle.

Bild: STF

Vor knapp eineinhalb Jahren wurde das gesamte Wahlgesetz vom Südtiroler Landtag überarbeitet.

Ein zentraler Punkt war die Neuregelung der Briefwahl. Auf Antrag der Landtagsabgeordneten Atz Tammerle wurden die Fristen für die Briefwahl vorverlegt, damit deshalb zukünftig keine Briefwahlstimmen mehr vernichtet werden müssen.

Doch nun sorgt eine weitere Panne bei der Briefwahl für Entsetzen: Bei einigen Wählern fehlen Unterlagen für die Briefwahl oder der Umschlag für die Rückantwort der Wahlkarte ist nicht mit der Zieladresse bedruckt.

„Angesichts des ‚Schlamassels‘ der Briefwahl bei den letzten Landtagswahlen und dem angebrochenen Vertrauen der Briefwähler, hätte man jetzt penibel darauf achten müssen, dass die Briefwahl fehlerfrei verläuft.

Es bleibt nun zu hoffen, dass es sich bei den aufgetauchten Mängeln nur um Einzelfälle handelt“, äußert sich Myriam Atz Tammerle entsetzt.

20 Prozent der Stimmen vernichtet

Die Süd-Tiroler Freiheit befürchtet, dass, wie bereits vor fünf Jahren, ein beachtlicher Teil der Stimmen der Heimatfernen im Mülleimer landen. Der Auslöser dafür ist, dass mehrere Briefwähler an den Landesjugendsprecher Benjamin Pixner herangetreten sind und sich kritisch erkundigten, weshalb die Wahlbriefe nach Venedig geschickt werden müssten.

In Venedig werden die Auslandsbriefe gesammelt und dann nach Bozen geschickt. Da diese durch die langsame italienische Post zu spät dem Land übermittelt werden könnten, befürchtet Pixner ein neuerliches Fiasko. Vor fünf Jahren wurden rund 20 Prozent der Stimmen der Heimatfernen vernichtet.

Durch eine Landtagsanfrage nach den Landtagswahlen von 2013 deckte die Süd-Tiroler Freiheit diesen Vorfall auf und forderte die Reformierung des Wahlgesetzes.

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