Innsbruck: Drogenring von abgelehnten Asylwerbern ausgehoben

Umfangreiche Ermittlungen ergaben, dass vor allem zwei führende Köpfe der Nordafrikaner-Szene für den Kokainverkauf verantwortlich waren. Bei den beiden Drahtziehern handelt es sich um abgelehnte Asylwerber, die für ihre illegalen Machenschaften bereits polizeibekannt und vorbestraft waren.
Das offenbar gut organisierte Duo war für den Großeinkauf, den Schmuggel des Kokains vom Ausland nach Österreich und schließlich die Versorgung der einzelnen Dealer verantwortlich. Diese Verkäufe funktionierten nahezu wie selbstständige „Filialen“.
Drogen provisionsmäßig weiterverkauft
So waren die beiden „Chefs“ selbst nicht mehr im Straßenverkauf tätig, sondern kümmerten sich lediglich um die Organisation des Netzwerks und wohnten unauffällig in Mietwohnungen in Innsbruck und Umgebung. Zudem fielen die Marokkaner zuletzt vor allem dadurch auf, als sie mit teuren Luxusautos in Tirols Landeshauptstadt unterwegs waren.
Für den Verkauf hatten sie hauptsächlich Landsleute aus Marokko eingesetzt, deren Bezahlung sie provisionsmäßig je nach verkaufter Menge vornahmen. Zur Herkunft der in Innsbruck verkauften Suchtmittel konnte herausgefunden werden, dass das in Tirol in Umlauf gebrachte Kokain über einen längeren Zeitraum aus der Stadt Salzburg angeliefert wurde. Aus diesem Grund wurden die Ermittlungen auch auf die Stadt Salzburg ausgedehnt, wo die Beamten rasch auf eine von dort aus agierende Gruppe von Marokkanern stießen.

Enge Beziehungen nach Salzburg
Die Marokkaner-Gruppe in Salzburg, ebenfalls polizeibekannt, lebte vor einiger Zeit selbst noch in Innsbruck. Auch bei ihnen handelte es sich mehrheitlich um abgelehnte Asylbewerber, die von angemieteten Wohnungen aus den illegalen Drogenhandel einfädelten. Die beiden führenden Köpfe aus Innsbruck waren mit der Gruppierung in Salzburg über einen längeren Zeitraum „geschäftlich“ eng verbunden.
Anders als in Innsbruck, wo der Verkauf in verschiedenen Ebenen erfolgte, führten die Salzburger Beschuldigten ihre Geschäfte allerdings selbst durch. Nachdem sich diese Beweiskette geschlossen hatte, wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Innsbruck im April und Mai zahlreiche Festnahmen und Hausdurchsuchungen in Innsbruck und Salzburg durch Beamte des LKA Tirol und des LKA Salzburg durchgeführt.
Unglaubliche Bargeldsummen sichergestellt
Nach finalen, gemeinsamen Zugriffen des LKA Tirol und Salzburg sowie zwei zusätzlich erfolgter Festnahmen in Deutschland konnte schließlich der gesamte Drogenring zerschlagen werden.
- Es erfolgten Sicherstellungen von zwei Fahrzeugen im Werte von etwa 65.000 Euro, die Fahrzeuge werden der Konfiskation zugeführt.
- Es erfolgten Sicherstellungen von Suchtmitteln im Verkaufswerte von etwa 110.000 Euro.
- Es erfolgte die Sicherstellung von 40.000 Euro Bargeld (SG Verkaufserlöse).
- Derzeit wird vom Verkauf Kokain und Marihuana im vielfachen Kilogrammbereich mit Sicherheit im Verkaufswert von mehreren Hunderttausend Euro, ausgegangen.
- Mit dem erwirtschafteten Bargeld wurden zumindest 3 hochpreisige Fahrzeuge (alle Marke Mercedes) angekauft und diese zum Teil nach Marokko transferiert (2 schon in Marokko, 1 in IBK sichergestellt).
- Hohe Bargeldsummen wurden über Umwege nach Marokko überwiesen.
- Einige Beteiligte waren bereits in Schubhaft und zum Teil schon ins Ausland abgeschoben, ein Hauptbeteiligter wurde im November 2017 sogar mit HRZ nach Marokko retourniert (per Flugabschiebung). Nach ihrer (illegalen) Rückkehr nach Österreich waren alle sofort wieder voll aktiv im SG Handel tätig.
- Der Großteil der Beteiligten trat mit unzähligen Aliasdatensätzen in Österreich auf und fast alle weisen schon (einschlägige) Verurteilungen auf.






