Gardasee: Deutsche müssen 50 Prozent Strafzuschlag zahlen
Das hätte sich Davide Beschi nicht gedacht. Mehr als 73.000 Mal ist sein Facebook-Post seit Sonntag geteilt worden, unzählige Nutzerkommentare und Reaktionen hat er hervorgerufen.
„Ich habe einen Spaziergang durch Peschiera gemacht, als ich auf dieses Schild aufmerksam wurde. Es entlockte mir ein Lächeln, deshalb habe ich es fotografiert und auf Facebook veröffentlicht“, sagt Beschi zu UT24. „In den sozialen Medien hat es dann eine Kettenreaktion ausgelöst“.
Grund für die explosive Verbreitung dürfte zum einen die Aktualität des Geschriebenen und zum anderen die Wut der Italiener sein. Auf dem Plakat heißt es übersetzt:
Bettler, Nichtstuer und Steuervermeider
Vor einigen Tagen hatten deutsche Medien die Italiener als Bettler, Nichtstuer und Steuervermeider dargestellt. Grund dafür war die schwierige Regierungsbildung in Rom, die angedachte Erhöhung der italienischen Ausgaben, sowie unter anderem ein Passus im Koalitionsvertrag zwischen Lega und Movimento 5 Stelle, in dem gefordert wird, dass die EU-Partner Italien 250 Milliarden Euro an Schulden erlassen sollen. Zwar distanzierte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel von derartigen Medienberichten, die Aufregung im Stiefelstaat war dennoch groß.
„Es ist steuerrechtlich nicht möglich, einen solchen Aufschlag zu verlangen. Das Plakat ist in Italienisch gehalten, damit es keine Probleme macht“, schlussfolgert Beschi. „Ich sehe es als Geste um zu sagen: Jetzt reicht es.“
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30.05.2018
Ein Paradox: Präsident Mattarellas Entscheidung, der Lega Nord/5Sterne-Regierung nicht stattzugeben, weil sie seiner Meinung nach zu euroskeptisch sei, scheint genau das Gegenteil ausgelöst zu haben.
Irgendwie erinnert mich langsam die EU an ein Puzzle, bei dem die verschiedenen Stücke nicht zusammen passen: von weitem scheint alles in Ordnung zu sein, aber das Ganze ist uneinig.