von fe 24.05.2018 18:46 Uhr

Mit Ruth gesund alt werden

Ruth Niederkofler gibt auf Facebook und im Radio regelmäßig Tipps zu Gesundheit und Ernährung. Dabei will die Bruneckerin vor allem eines: Menschen zum Nachdenken anregen.

Bild: Privat

Eigentlich war Ruth eine Facebook-Gegnerin. Ein Bekannter hat sie schließlich dazu überredet, im sozialen Netzwerk aktiv zu werden. „Irgendwann habe ich mich dann Breitschlagen lassen“, sagt Ruth im Gespräch mit UT24. Ein kluger Schachzug. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten zählt ihre Facebook-Seite „Gesund alt werden“ heute über 4.000 Likes. Regelmäßig gibt sie dort einem breiten Publikum Tipps rund um Gesundheit und Ernährung.

In Videos erklärt Ruth im schönsten Pusterer Dialekt beispielsweise was es mit Kieselsäure auf sich hat, welche Zutaten es für einen grünen Smoothie braucht, oder wie man richtig auf dem Klo sitzt. Facebook-Nutzer stellen Fragen im Kommentarbereich, Ruth antwortet.

Wissen weitergeben

Ihr Wissen kommt nicht von ungefähr. Schon seit über 25 Jahren arbeitet Ruth mit alten und kranken Leute. Im Jahr 2010 machte sie eine Berufsbegleitende Ausbildung zur Sozialbetreuerin. „Durch diese Ausbildung habe ich überhaupt erst verstanden, warum ein Mensch krank wird“, sagt Ruth. Täglich war sie durch ihre Arbeit mit Negativbeispielen konfrontiert. „Und das wollte ich für mich nicht. Ich dachte mir: Ich will gesund alt werden“, so die 47-Jährige. Deshalb schloss sie noch eine zusätzliche Ausbildung in den Tirol-Kliniken ab.

Je mehr Wissen Ruth sich aneignete, desto beständiger wuchs in ihr der Wunsch, das Erlernte mit anderen zu teilen.„Mir kam vor, ich möchte einfach in der Erwachsenenbildung etwas bewirken. Der Mensch weiß einfach nicht, dass viele Krankheiten hausgemacht sind.“

Wichtig ist der diplomierten Gesundheitstrainieren vor allem eines: „Der Mensch soll wieder anfangen zu hinterfragen. Dass er bei Lebensmitteln auf die Inhaltsstoffe schaut, nicht alles glaubt, was die Werbung einem weismachen will, und dass er wieder anfängt selbst zu kochen. Der Mensch soll wieder zur Natur zurückkommen“, sagt Ruth. Lange habe sie selbst die ganz negative Seite gelebt und hätte dadurch den direkten Vergleich.

Auch einen Lehrgang zur Social-Media-Managerin hat Ruth erfolgreich abgeschlossen.

Auch problematischen Umgang mit Alkohol ansprechen

Auf ihrer Facebook-Seite gibt Ruth auch allerhand privates preis. Etwas, das sie ganz offen anspricht, ist die Abhängigkeit von Alkohol. „Ich bin Alkoholikerin“, sagt Ruth. „Seit 13 Jahren trocken“, fügt sie selbstbewusst hinzu.

Den problematischen Umgang mit Alkohol möchte sie gerne weiter in die Öffentlichkeit rücken. „Es gibt kein Fest ohne Alkohol. Der Alkohol wird auf ein Podest gestellt, aber auf der anderen Seite will niemand die Kehrseite der Medaille sehen“, kritisiert Ruth.

Paradox Alkohol: Ruth spricht bei der Auftaktveranstaltung „Menschen helfen Menschen“ im Schlössl Perif.

Auf Ruths Facebook-Seite sind alle Inhalte kostenlos abrufbar. Derzeit arbeitet die Bruneckerin an einem eigenen Blog. Gerne würde die 47-Jährige aber ihr Hobby zum Beruf machen.

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