von su 21.05.2018 16:36 Uhr

Der veräppelte Pizzabäcker

Aus dem mit großem Klamauk angekündigten Wettauftritt des Traminer Pizzabäckers Gerold Morandell in einer italienischen Kopie von „Wetten dass…“, wird nichts. Der Grund für die Absage ist entweder ein fadenscheiniger oder das Ergebnis von Missmanagement.

Gerold Morandell bei seinen Übungsfahrten in Rom (Bild: Gerold Morandell)

Gerold Morandell wurde im Jahre 2009 in einer „Wetten dass…?-Sendung bei Gastgeber Thomas Gottschalk bekannt.

Damals wettete Morandell, dass er in fünf Minuten auf einem fahrenden Motorrad eine Pizza zubereitet, diese während der Fahrt in einem Pizzaofen bäckt und in gleicher Mission auch den Korken aus einer Weinflasche zieht und zwei Gläser mit dem „Lagrein“ aus Südtirol füllt.

Das Ganze hat er zusammen mit einem ebenfalls während dieser spektakulären Fahrt zubereiteten Salates vor einem Millionenpublikum an der Wettcouch serviert: siehe auch das Video vom 5. Dezember 2009 in Bremen.

„Es ist sehr dringend"

Die Wette geriet offensichtlich nicht in Vergessenheit, denn vor weniger als zwei Monaten meldete sich ein italienischer Privatsender bei Morandell und lud den Traminer nach Rom ein. „Es wäre sehr dringend, denn die Ausstrahlung wäre für Mai geplant“, ließ man Morandell wissen.

Bei einem ersten Zusammentreffen in Rom wurde dem Traminer eröffnet, dass die TV-Macher seine Wette unbedingt haben möchten „koste es, was es wolle“.

Dabei ist nicht an ein Honorar gedacht worden, sondern vielmehr an die Tatsache, dass das Motorrad, welches in Bremen im Einsatz stand, mittlerweile weder versichert, noch rechtmäßig angemeldet ist, weil es seit der ZDF-Wette als reines Ausstellungsstück im eigenen Betrieb in Tramin dient.

Koste es, was es wolle

Nichts würde den Italienern zu viel sein und kein Aufwand ein Hindernis. Das Entgegenkommen gedieh sogar soweit, dass man das selbe Motorrad, eine schwere Honda, des gleichen Typs wie in Bremen im Einsatz stand, kurzerhand für Morandell kaufte.

Es musste der gleiche Typ Motorrad sein, damit alle Utensilien, vom Backofen über das Stromaggregat, bis zu sämtlichen Verschraubungen passen.

Das Ganze hat Morandell unter Zuhilfenahme einiger Techniker innerhalb der geforderten, sehr kurzen Zeit, auf die Reihe gebracht. „Das allein war ein Meisterwerk“, sagt Morandell zu UT24.

Die Hauptarbeit lag im Üben

Auch organsierte der quirlige Traminer Pizzaexperte seinen Fanclub, welcher ihn zu der Sendung nach Rom begleiten sollte. Für diese Mannschaft wurden Zugtickets und Hotelaufenthalt gebucht.
Die Hauptarbeit lag aber im Üben selbst.

Hierfür begab sich Morandell mit dem Motorrad viele Stunden in die Möser von Tramin, auf den sogenannten „13er Weg“ , um die notwendige Sicherheit wieder aufzubauen. UT24 berichtete.

Zwischendurch wurde Morandell immer wieder nach Rom berufen, um dort die Wette auf der Straße, wo zum Sendetermin gefilmt werden sollte, vorzuführen. Dabei wurden auch die nötigen Kameraeinstellungen vorgenommen.

Soweit so gut – möchte man meinen. Alles war in dem Sinne penibel vorbereitet – und Morandell überkam zunehmend das Lampenfieber.

„Es waren sehr anstrengende Tage, zwischen der Arbeit im Betrieb, dem Üben und den Romfahrten“, resümiert Morandell gegenüber UT24; aber es hat sich auch Freude darüber dazu gemischt, „dass es bald über die Bühne gehen wird“.

Wenige Tage vor der geplanten Aufzeichnung bekam Morandell einen höchst eigenartigen Anruf aus Rom. „Die Wette kann leider nicht durchgeführt werden, weil die hierfür vorgesehene Straße nicht gesperrt werden könne“, hieß es.

Im falschen Film

Morandell glaubte „er wäre im falschen Film“, denn gemessen an dem absolvierten Aufwand und den massiv getroffenen Vorbereitungen „wohl nur eine Veräppelung“, bringt der enttäuschte Pizzabäcker seine Empfindungen auf den Punkt.

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