von su 27.03.2018 12:02 Uhr

Caritas: „Flüchtlinge tun den Gemeinden gut”

„Die Beherbergung von Asylsuchenden hat den meisten Gemeinden gutgetan.“ Zu diesem Schluss gelangt die Caritas nach der Auswertung der Ergebnisse einer Umfrage, welche sie unter den Bürgermeistern jener Südtiroler Gemeinden durchgeführt hat, in denen es schon länger staatliche Aufnahmezentren für Flüchtlinge gibt.

Symbolbild (Caritas)

„Vor drei Jahren wurden die meisten der heute bestehenden Flüchtlingsunterkünfte eröffnet. Damals waren die Sorgen und Ängste der Bevölkerung groß.

Wir wollten nun wissen, wie sich die Anwesenheit dieser Flüchtlinge mittlerweile auf die betroffenen Gemeinden ausgewirkt hat – durchaus positiv, wie die Ergebnisse zeigen“, sagt Caritas-Direktor Paolo Valente.

Anonyme Befragung in 21 Gemeinden

Für die anonyme Befragung hat die Caritas alle Bürgermeister jener 21 Gemeinden angeschrieben, in denen es derzeit ein sog. CAS-Programm, sprich ein staatliches Aufnahmezentrum für Asylantragsteller, gibt. Von diesen 21 Gemeinden haben 18 sich an der Umfrage beteiligt.

Dabei wurde beispielsweise die Stimmung in der Bevölkerung in Bezug auf die neuen Mitbürger abgefragt. „War die Stimmung in 11 Gemeinden vor Eröffnung der Flüchtlingsunterkunft neutral bis sehr negativ, ist sie mittlerweile fast überall positiv.

Sozialies Miteinander positiv beeinflusst

„Mehr als die Hälfte der Gemeinden denkt sogar, dass die Anwesenheit von Asylbewerbern die allgemeine Hilfsbereitschaft bzw. das soziale Miteinander positiv beeinflusst hat“, sagt Valente. „So arbeitet die Caritas gemeinsam mit anderen am Aufbau einer Gesellschaft, die ihrer sozialen Verantwortung nachkommt.“

Bevölkerung sehr hilfsbereit gegenüber Flüchtlingen

Dies zeige sich auch deutlich an den Angaben der Gemeinden, was die ehrenamtliche Mithilfe aus der Bevölkerung anbelangt. „In allen Gemeinden standen und stehen den Asylsuchenden von Anfang an zahlreiche Menschen hilfsbereit und wohlwollend gegenüber.“

Das sei übrigens auch eine Erfahrung, welche auch die Caritas in ihren elf Flüchtlingseinrichtungen immer wieder mache. „Und selbst dort, wo die Einrichtungen von anderen Organisationen geführt werden, setzen sich die Mitglieder der Pfarrcaritasgruppen für die Integration der Menschen ein“, sagt Valente.

Bürgermeister schätzen die gemeinnützige Tätigkeit der Flüchtlinge

Durchwegs positiv schätzen die Bürgermeister auch die gemeinnützige Tätigkeit der Asylsuchenden ein: 15 von 16 Gemeinden, wo es diese Einsätze bereits gibt, gaben an, positive Erfahrungen damit gemacht zu haben.

Die größten Herausforderungen sehen die Gemeindevertreter für die Asylsuchenden im Bereich Wohnungs- und Arbeitssuche.

„Letzteres ist dank positiver Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt letzthin etwas leichter geworden. Etwa 60 Prozent der Bewohner unserer Einrichtungen haben mittlerweile eine Beschäftigung (Praktika, Freiwilligenarbeit, Arbeitsverhältnis) und dank unseres sog.

Auszugsmanagements konnten wir allein im vergangenen Jahr insgesamt 73 Personen zu einer Unterkunft verhelfen“, sagt Alessia Fellin, Verantwortliche für den Bereich „Aufnahme“ der Caritas.

Wie aber sehen die Gemeinden die Zukunft mit den Flüchtlingen? Fast Dreiviertel der Gemeinden (72 Prozent) gehen davon aus, dass die Flüchtlinge nach Erhalt eines positiven Asylentscheids mehrheitlich nicht in der Gemeinde bleiben werden. Interessantes Detail: 5 Gemeinden hoffen, dass die Flüchtlinge bleiben werden.

„Zusammenfassend kann man also sagen: Für den Großteil der befragten Gemeinden überwiegen in Bezug auf die Anwesenheit von Flüchtlingen die Vorteile und Chancen“, sagt Valente. Und bezugnehmend auf die vielerorts anstehenden Sprar-Programme meint er: „Unsere Umfrage zeigt deutlich: Die ursprünglichen Ängste und Sorgen gegenüber den Flüchtlingen haben sich als unbegründet herausgestellt, im Gegenteil:

Die Aufnahme von Flüchtlingen tut den Gemeinden gut! Ihre Anwesenheit hilft uns allen, unseren Blick auf die Welt zu weiten und mit Verantwortung zu übernehmen: als Einzelpersonen, aber auch als Gemeinschaft und als öffentliche Institution – dies besonders in diesen Tagen der Vorbereitung auf Ostern, in denen wir über Werte nachdenken wie das Teilen, den Dienst am Nächsten, das dem Leben einen Sinn geben – alles Dinge, die über unsere kleinen und törichten Egoismen hinausgehen“, schließt Valente seine Überlegungen.

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  1. Tom
    27.03.2018

    Na das liest sich aber toll. Die Wahrheit scheint eine andere zu sein. Liest man, auch auf unser Tirol, über die hunderte von Begrapschungen, Vergewaltigungen, verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen, Messerattacken usw. jeden Tag in Deutschland, Österreich oder anderswo in Westeuropa. Berlin, Kandel, Wien, Nizza, London usw. Alles nur bedauerliche Einzelfälle, Südtirol ind die Caritas schein eine abgeschirmte Oase der Glückseligen zu sein. Märchen aus 1001 einer Nacht…siehe auch den nächsten bei unser Tirol Beitrag “Iraker schlägt Beamten krankenhausreif”….

  2. Diandl
    27.03.2018

    Diese Schönrederei ist typisch für die Caritas. Ein beide-Augen-zudrücken und in-den-sauren-Apfel-beißen verkauft sie als Begeisterung der Gemeinden.
    Freiwilligen-Arbeit: Die Gemeindeverwalter suchen nach Arbeiten, die die “Flüchtlinge” ausführen könnten. Irgendeine (überflüssige) Handlangerarbeit findet sich immer. Daß hier Arbeitsplätze aus dem Nichts geschaffen werden, die man für einheimische Menschen auf keinen Fall geschaffen hätte, wird verschwiegen.
    5 % der Bürgermeister hoffen, daß die Flüchtlinge nach Erhalt des positiven Asylbescheides in der Gemeinde bleiben werden. In Personen umgerechnet bedeutet dies, daß ein einziger (!) der teilnehmenden Bürgermeister diesen Wunsch hegt. Welcher Bürgermeister das sein wird, kann ich mir schon denken. Wahrscheinlich jener Träumer, der nicht weiß, wohin mit dem Stuergeld, und interkulturelle Partnerschaftsvermittlung finanziell unterstützt.
    Die Frage der Caritas kann man auch anders betrachten und zum Schluß kommen, daß 95% der Bürgermeister hoffen, daß die “Flüchtlinge” wieder von dannen ziehen. Aber das darf man nicht direkt sagen, man kann es auch so formulieren, daß es schöner klingt (siehe Aussendung der Caritas).
    Valentes rosarote Brille wird früher oder später kaputt gehen.

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