von su 07.03.2018 10:14 Uhr

MahlZeit: Genuss erlauben ist gut für die Gesundheit

Am Mittwoch wird der „Tag der gesunden Ernährung“ begangen. Foodtrendforscherin Hanni Rützler meint „Genuss ist kein bloßer Konsum“. Genussvolles Essen ist das Gegenteil von Konsum. Eine Anleitung zum richtigen Essen

Genuss geht nicht nebenbei

Wer sich Genuss erlaubt, lebt gesünder. Dies ist die Botschaft des heurigen Tages der gesunden Ernährung, den der Deutsche Verband für Ernährung und Diätetik e.V. ausgerufen hat.

Doch „Genuss geht nicht nebenbei“ sagt die Ernährungswissenschaftlerin Ivonne Daurú von der Kampagne „MahlZeit“. „Genießen bedeutet, bewusst auszuwählen, was einem gut tut, sich Zeit für den Genuss zu nehmen, ihm seine volle Aufmerksamkeit zu schenken und dabei alle Sinne zu gebrauchen“

Schnelles Konsumieren ist nicht Genuss

Damit wird klar: Genuss hat mit schnellem Konsumieren nichts zu tun. Wer möglichst schnell und möglichst viel hinunterschlingt, isst am Genuss vorbei und geht sogar ein Risiko ein: „Wenn versucht wird, eine Lust durch Essen zu befriedigen, die durch Essen nicht befriedigt werden kann, wenn also das Essen zur reinen Ersatzbefriedigung wird, kann es zu einer Art Suchtverhalten kommen“, so Daurú.

Die vielen Sinne, die durch genussvolles Essen stimuliert werden, kommen durch das moderne Essverhalten immer öfter zu kurz, so die Ernährungsfachfrau: „In unserem Überangebot an Nahrung, bei der Verwendung von Fertigkost, beim Verzehr von zu süßen oder zu salzigen Lebensmitteln verkümmern die für den Genuss so wichtigen Sinne wie Geschmackssinn und Geruchsinn.“

Essen als Zermoniell

Und die österreichische Foodtrendforscherin Hanni Rützler schreibt: „Genuss ist kein bloßer Konsum“. Genuss ist ein reflexiver, sprich bewusster Umgang mit den positiven Dingen des Alltags.

Durch Bedürfnisaufschub, zum Beispiel durch Essenszeremonien oder das Einhalten bestimmter Essenszeiten, grenzt sich Genuss vom Konsum und von süchtigem Verhalten ab.

In anderen Worten: Genießer müssen über ein gewisses Maß an Selbstkontrolle verfügen, um wirklich genießen zu können. Dies erleichtert es ihnen auch, das rechte Maß, sprich die für sie adäquate Essensmenge zu finden und Appetit von Hunger zu unterscheiden.“

Die Kampagne „MahlZeit“ nutzt den Tag der gesunden Ernährung zu einem Appell, dem genussvollen Essen wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

„Einmal am Tag gemeinsam am Familientisch sitzen und frisch zubereitete Speisen zu essen, ist für alle Familienmitglieder die beste Genussschule“, sagt Ivonne Daurú. „Und wer in der Kantine oder im Gasthaus isst, kann auch dort daran arbeiten, sein Genusspotential zu schulen.“

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