von red 06.03.2018 13:21 Uhr

Kletterszene misst sich in Österreich

Ab Freitag werden in Ried im Innkreis die Österreichischen Staatsmeisterschaften im Bouldern ausgetragen. Bei den Herren stellt sich der erfolgreichste heimische Weltcup-Kletterer, Jakob Schubert, dem ersten echten Formtest gegen die nationale Konkurrenz. Die Top-Favoritin bei den Damen, Anna Stöhr, muss ihren Start aufgrund einer Rückenverletzung absagen.

Symbolbild / Foto: Österreichischer Alpenverein / Elias Holzknecht

Am Dienstagmorgen begann der Boulderbau in der Messe Ried, wo die Staatsmeisterschaften im Bouldern 2018 stattfinden. Die altehrwürdige Wand, an der seit 2010 Weltcups, Europameisterschaften und Staatsmeisterschaften ausgetragen werden, wurde renoviert und umgebaut. Die Zuschauer dürfen sich nicht nur auf einen neuen Look freuen, sondern auch auf einen neuen Modus. Neben den Qualifikationsrunden im bewährten Jam-Modus gehen ab der Saison 2018 das Halbfinale der besten 20 beziehungsweise das Finale der besten 6 im Weltcup-Modus über die Bühne. Das heißt es befinden sich im Finale immer nur ein Athlet und eine Athletin an der Wand. Für die Zuschauer ist es somit noch übersichtlicher und spannender.

Frauen

Katharina Saurwein (ÖAV Innsbruck) und Jessica Pilz (ÖAV Haag) gehen als heißeste Titelanwärterinnen ins Rennen. Bei beiden ist die Vorfreude groß:
„Nach einem halben Jahr ohne Wettkampf, blicke ich schon gespannt auf die ÖSTM. Der erste Bewerb in der Saison ist immer besonders spannend, da man die anderen Athleten und auch sich selbst schwer einschätzen kann und es immer wieder zu Überraschungen kommt,“ so Katharina Saurwein, die schon 2012 und 2014 die Boulder-ÖSTM gewinnen konnte.
Auch Jessica Pilz, die 2015 den Titel holte, blickt gespannt nach Ried: „Ich freue mich, dass die Saison losgeht. Im Training fühle ich mich zur Zeit ganz fit, darum bin ich auf den ersten nationalen Vergleich im Wettkampf gespannt. Außerdem bin ich froh, heuer bei der ÖSTM an den Start gehen zu können, nachdem ich voriges Jahr verletzungsbedingt nur im Publikum habe dabei sein können.“

Titelverteidigerin Anna Stöhr (ÖAV Innsbruck) hat jede Staatsmeisterschaft im Bouldern (seit 2005), bei der sie angetreten ist, gewonnen. Eine leichte Rückenverletzung, die sie sich Ende Februar beim Trainingslager im Bundesleistungszentrum in Innsbruck zugezogen hat, zwingt sie jedoch zu einer Pause, um den Weltcup-Start Mitte April nicht zu gefährden. Sie wird in Ried nicht an den Start gehen können: „Da der Weltcup bereits in 5 Wochen in Meiringen startet, will ich kein Risiko eingehen. Ich folge deshalb dem Rat meiner Physiotherapeutin, die Blessur komplett ausheilen zu lassen.“

Männer

Seit 2010, als Jakob Schubert (ÖAV Innsbruck) als 19-Jähriger zuletzt Boulder-Staatsmeister wurde, holten immer entweder Kilian Fischhuber oder Lukas Ennemoser den Titel. Beide werden heuer nicht am Start sein. Jakob Schubert zeigte in der Saisonvorbereitung im Training und am Fels heuer herausragende Leistungen und geht als haushoher Favorit in den Wettkampf.

Seit Beginn der Saisonvorbereitung im Jänner 2018 hat Jakob Schubert mit mehreren Spitzenleistungen am Fels seinen Status als einer der besten Kletterer der Welt zementiert. In Spanien ist er seine dritte Route im Schwierigkeitsgrad 9b geklettert und hat einen Boulder im Schwierigkeitsgrad 8b+/8c geflasht. Beim KVÖ-Trainingslager im Tessin hat er dem Klassiker Dreamtime (8b+/8c) eine sehr schnelle Begehung abgerungen.
2017 hatte Jakob Schubert bei der ÖSTM keinen guten Tag erwischt und den Bewerb auf Rang 6 beendet. Bei ihm stehen die Zeichen auf Wiedergutmachung: „Ich freue mich auf den ersten Wettkampf der Saison! Dadurch, dass Halbfinale und Finale im Weltcup-Modus stattfinden werden ist es ein guter Test für die Weltcupsaison. Nach einem enttäuschenden Resultat letztes Jahr bin ich heiß auf die Revanche!“

Jan-Luca Posch (ÖAV Innsbruck), Matthias Erber (ÖAV Wilder Kaiser) und Georg Parma (NFÖ Eichgraben) (alle 20 Jahre alt) stellten ihre starke Frühform zuletzt beim Trainingslager in Innsbruck unter Beweis. Die Tiroler Florian Klingler (ÖAV Innsbruck), Elias Weiler (ÖAV Innsbruck) und Alfons Dornauer (ÖAV Zillertal) sowie der junge Kärntner Nicolai Uznik (SV St. Johann i. R.) gehören ebenfalls zum erweiterten Kreis der Podestkandidaten.

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