von fe 27.01.2018 09:17 Uhr

Autonomiegegnerin als SVP–Kandidat

Beschlossene Sache in Rom. Die Toskanerin Maria Elena Boschi (PD) wird von der SVP im Kammerwahlkreis Bozen-Unterland unterstützt. Mit Unverständnis nimmt der Südtiroler Heimatbund diese Nachricht auf.

Landeshautpmann Arno Kompatscher und die italienische Ministerin Maria Elena Boschi - Bild: Facebook/Arno Kompatscher

„Anscheinend hat man in der SVP-Zentrale keinerlei Hemmungen, Kandidaten zu unterstützen, die die Südtiroler als Italiener bezeichnen oder sich offen für die Abschaffung unserer Autonomie ausgesprochen haben“, so Obmann Roland Lang in einer Pressemitteilung.

Die SVP erinnere sich nicht, das Elena Maria Boschi im Herbst 2014 öffentlich die Abschaffung der Regionen bzw. Provinzen mit Sonderstatut forderte.

Außerdem scheint die SVP laut Lang vergessen zu haben, dass die damalige Ministerin für Reformen Boschi nichts Besseres zu tun hatte, als festzustellen, dass auch die Südtiroler Italiener sind („prima di tutto siamo italiani“) und auch sie deshalb am 24. Mai 2015 zum 100. Jahrestag des Eintritts Italiens in den ersten Weltkrieg die italienische Fahne zu hissen hätten.

„Der Vater von Maria Elena Boschi ist laut Medienberichten in einem Bankskandal verwickelt. Die Wiederwahl von Boschi wäre deshalb wahrscheinlich in einem normalen Wahlkreis unsicher. Deshalb hat Renzi der SVP im Unterland die landesfremde Kandidatin vorgesetzt, die von der SVP nun unterstützt werden muss“, sagt Lang.

Es bleibe laut Lang nun abzuwarten, was die Unterlandler noch alles bereit sind zu schlucken, oder ob sie wie so oft in der Geschichte aufmucken.

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