von lf 29.12.2017 12:22 Uhr

Flüchtling sticht 15-jährige Deutsche ab

Ein Fall sorgt deutschlandweit für Entsetzen: Im rheinland-pfälzischen Kandel ist es am Mittwochabend zu einem schrecklichen Mord gekommen. Ein 15-jähriges deutsches Mädchen wurde von einem Flüchtling in einem „DM“-Drogeriemarkt niedergestochen. Über den Fall erfahren haben die Menschen über private Medien – die öffentlich-rechtlichen begründen indessen ihre Nicht-Berichterstattung.

Symbolbild - Foto: S.T./UT24

Nach dem derzeitigen Kenntnisstand handelt es sich bei dem Täter um einen minderjährigen unbegleiteten Flüchtling aus Afghanistan. Er war im Jahr 2016 illegal in die Bundesrepublik eingereist.

Er soll mit dem Opfer eine Beziehung geführt haben, die über mehrere Monate gegangen ist. Anfang Dezember ist es laut Ermittlern zur Trennung gekommen. Mit dieser konnte der afghanische Asylwerber offenbar nicht umgehen, was sich kurz danach zeigte.

Die Eltern des Opfers erstatteten Mitte Dezember Anzeige wegen Beleidigung, Nötigung und Bedrohung gegen den späteren Mörder. Dieser hatte sich des öfteren Verhaltensauffällig gezeigt. Bereits im September kassierte er eine Anzeige wegen mutmaßlichen Körperverletzung bei einer Schlägerei auf einem Schulhof.

Vermutlich aus einem gekränkten Ehrgefühl heraus ließ der Mann auf mehrere Drohungen Taten folgen. Er passte das junge Mädchen am frühen Abend im Drogeriemarkt ab und stach mit einem 20 Zentimeter langen Küchenmesser mehrmals auf sie ein. Er soll direkt nach der Tat „dreckig grinsend“ neben dem auf dem Boden liegenden Mädchen gestanden sein, wie Zeugen berichten. Das Opfer erlag kurze Zeit später im Krankenhaus ihren schweren Stichverletzungen.

Der Afghane sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Ein Haftbefehl wegen Totschlags liegt vor. Die voraussichtliche Höchststrafe liegt im Jugendstrafrecht bei zehn Jahren.

Indessen bestehen große Zweifel am tatsächlichen Alter des Mörders. Die „Bild“ veröffentlichte ein Foto des angeblich 15-jährigen. Wer dieses gesehen hat weiß, dass der Afghane um ein vielfaches älter sein muss. Die Polizei hat angekündigt, das genaue Alter des Mannes zu prüfen.

Fragliche (Nicht)-Berichterstattung

Für die Macher der öffentlich-rechtlichen Medien wie ARD und ZDF war die brutale Tat bisher keine Schlagzeile wert. Dafür hagelte es Kritik und Unverständnis seitens der Zuschauer. Der ARD gab am Donnerstag ein Statement ab, mit welchem er die Nichtbehandlung des Falls rechtzufertigen versucht.

Nach allem, was wir bisher wissen, handelt es sich um eine Beziehungstat. So schrecklich sie gewesen ist, vor allem für die Eltern, Angehörigen und Bekannten – aber tagesschau und tagesschau.de berichten in der Regel nicht über Beziehungstaten. Zumal es hier um Jugendliche geht, die einen besonderen Schutz genießen.

Der Sender kündigte an, er werde den Fall aber weiter beobachten – allerdings mit dem journalistischen Know-How, das geboten sei. Darunter gab es den Vermerk, dass die Tagesschau um 20 Uhr eine kurze Meldung zur Tat in Kandel machen wird.

Die Entscheidung wird großteils scharf kritisiert. Ein wütender Nutzer schrieb: „Aber, liebe Tagesschau, wäre der Täter ein deutscher Jugendlicher gewesen hätten sie direkt darüber berichtet (sic!)“.

In einer Umfrage auf „Welt.de“, in der die Nutzer die Entscheidung der ARD-Tagesschau beurteilen müssen, stimmte eine überwältigende Mehrheit von 76 Prozent (Stand Freitag, 12.00 Uhr) für „Sie ist falsch, der Fall sollte Erwähnung finden“.

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