von ih 25.08.2017 07:25 Uhr

Österreich macht ernst: Soldaten ab sofort am Brenner

Nach mehreren Ankündigungen hat Österreich nun tatsächlich rund 70 Soldaten für den Grenzschutz in der Nähe des Brenners stationiert. Und das bereits mit ersten Erfolgen: Auf einem Güterzug in Matrei am Brenner sind in der Nacht auf Donnerstag sechs illegale Migranten aus Afrika aufgegriffen worden.

Foto: Bundesheer: Max Appeltauer, Martin Hörl

„Das Bundesheer hat im Prinzip dieselben Befugnisse wie die Polizei. Dazu gehören etwa das Anhalterecht, die Feststellung der Identität und Festnahmen“, erklärte Manfred Dummer von der Polizei Tirol am Freitagmorgen in einem Ö3-Interview.

Die Soldaten des Bundesheeres sollen die im Einsatz stehenden Polizeibeamten auf diese Weise stets begleiten. Darunter fallen auch gewöhnliche Streifentätigkeiten auf der Autobahn und den Bundesstraßen.

Migranten unter Güterzug aufgegriffen

Am Brenner selbst werde es weder Panzer, noch aufmarschierende Soldaten geben, so Landespolizeidirektor Helmut Tomac in der Vorwoche.

Das österreichische Militär soll nun vorrangig bei den Aufgriffen von illegalen Migranten in der Nähe des Brenners behilflich sein. Dabei soll vor allem die Kontrolle von Güterzügen ins Auge gefasst werden.

Dort konnte das Bundesheer bei seinem ersten Einsatz bereits Erfolge erzielen. So wurden in der Nacht auf Donnerstag auf einem Güterzug am Bahnhof von Matrei am Brenner sechs illegale Afrikaner aufgegriffen. Vier Männer und zwei Frauen hatten sich unter einem Kesselwaggon für Flüssiggas versteckt. Der betroffene Zug war in Bozen gestartet und sollte nach München fahren.

Kontrollen nur im Hinterland

Da am Brenner die Schengen-Bestimmungen nicht ausgesetzt sind, gebe es im Bundesland Tirol nur die Möglichkeit von Kontrollen im Hinterland und Schleierfahndungen.

So werden sich die Soldaten zunächst vorrangig auf den Bahnhof von Matrei und die Mautstelle Schönberg am Beginn der Europabrücke konzentrieren.

Polizei und Bundesheer zeigen sich in den ersten Tagen durchaus überzeugt von den gemeinsamen Einsätzen. Diese sollen nun bis Ende September andauern. Anschließend wolle man sich die Situation noch einmal genauer ansehen und entscheiden, wie es im Winter weitergehen soll.

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