Vahrn: Kritik gegen erfundene italienische Namen

„Diese neuen Tafeln strotzen ja nur so von tolomeisch-faschistischen und pseudoitalienischen Namen“, kritisiert Kollmann. Dabei wird er auch konkret: „Ein Name wie ‚Colle Libero‘ für den Freienbühel stammt nicht einmal von Ettore Tolomei, dem Erfinder des ‚Alto Adige‘, und wurde somit erst nach Tolomei erfunden. Aber auch Begriffe wie ‚Spelonca‘ oder ‚Passo delle Erbe‘, die rückübersetzt ‚Spelunke‘ und ‚Kräuterpass‘ bedeuten, sind nicht minder abstrus und einfach nur peinlich! Die Unsitte, unsere über Jahrhunderte gewachsenen Orts- und Flurnamen zu übersetzen, kommt fast schon einer Form der Zwangsstörung gleich und muss endlich aufhören!“.
Kollmann wünscht sich mehr Sensibilität im Umgang mit dem geografischen Namengut und die Einhaltung von wissenschaftlichen Regeln, die da lauten: „Namen sind grundsätzlich nicht übersetzbar. Zweisprachigkeit von Namen ist nämlich etwas ganz anderes als Zweisprachigkeit von Wörtern: Namen bezeichnen. Wörter bedeuten. Nur Letztere sind übersetzbar. Demnach gibt es auch kein Gesetz, das die Übersetzung von Orts- oder Flurnamen vorschreibt“.
Aus linguistischer Sicht sei dies auch unsinnig und aus sprach- und kulturpolitischer Sicht ein falsches Zeichen an die Italiener. Südtirol sei mehrheitlich ein deutsches Land, und diese Tatsache finde laut Kollmann auch in der Orts- und Flurnamengebung ihren Niederschlag. Dies gelte es zu respektieren. „Politische Korrektheit oder Toleranz gegenüber faschistischem Namen- und Gedankengut und diesbezügliche Relativierungsversuche sind hier fehl am Platz. Auch ist es ein Zeichen von falscher politischer Korrektheit, wenn sogar im englischen Text die so genannten ‚italienischen‘ Orts- und Flurnamen den deutschen vorgezogen werden“, schließt Kollmann.
So sehen die neuen Panoramatafeln in Vahrn mit den erfundenen Namen aus:






