von ih 06.07.2017 11:58 Uhr

93.000 Tiroler Schüler starten in die Ferien

Der 7. Juli 2017 ist in Nord- und Osttirol ein besonderer „Schultag“: 92.952 Schüler starten in die Sommerferien. Für Bildungslandesrätin Beate Palfrader ein Zeitpunkt, um Bilanz zu ziehen und einen Ausblick auf das kommende Schuljahr zu geben.

APA

Die Gesamtanzahl der Schüler in den Tiroler Pflichtschulen ist zwar insgesamt immer noch rückläufig – gleichzeitig zeichnet sich in den Volksschulen wieder ein leichter Anstieg der Schülerzahl, vor allem im Zentralraum, ab. 51.759 Pflichtschüler starten am Freitag in den Sommer – über 7.550 Schüler werden im neuen Schuljahr 2017/2018 erstmalig die Schulbank drücken.

Im kommenden Schuljahr werden von 366 Volksschulen 166 niederorganisiert sein – das heißt, dass diese weniger als vier Klassen haben werden. Demgegenüber hat sich die Zahl der Schüler an weiterführenden Schulen in Tirol bei knapp über 29.500 jungen Menschen eingependelt. Ein Anstieg von über 100 Schüler ist bei den berufsbildenden Pflichtschulen zu verzeichnen.

„Schulerfolgstatistik“: 92 Prozent sind aufstiegsberechtigt

Auch die „Notenbilanz“ an den weiterführenden Schulen ist durchaus erfreulich: An den weiterführenden Schulen (AHS und BMHS) sind 22,1 Prozent der Schüler mit „Ausgezeichnetem Erfolg“ zum Aufsteigen in die nächste Schulstufe berechtigt, 15,9 Prozent mit „Gutem Erfolg“ und 50,9 Prozent mit „Geeignet“. Hinzu kommen noch 3,7 Prozent an Schüler, die zwar ein „Nicht Genügend“ im Jahreszeugnis haben, aber aufgrund der Aufstiegsklausel ebenfalls die Berechtigung zum Aufsteigen haben.

In Summe sind daher schon jetzt 92,6 Prozent zum Aufsteigen berechtigt. Derzeit noch nicht zum Aufsteigen berechtigt sind 5 Prozent der Schüler, weil sie entweder ein „Nicht Genügend“ ohne Aufstiegsklausel oder zwei „Nicht Genügend“ haben. Sie sind aber zum Ablegen von Wiederholungsprüfungen berechtigt. Daher wird sich zu Schulbeginn der Prozentsatz der insgesamt Aufstiegsberechtigten noch erhöhen. Nicht zum Aufsteigen berechtigt sind lediglich 2,3 Prozent.

Erfreuliche Ergebnisse der „Zentralmatura“

Die standardisierte Reife- und Diplomprüfung, die so genannte „Zentralmatura“, wurde heuer im AHS-Bereich bereits zum dritten Mal und im BMHS-Bereich zum zweiten Mal flächendeckend durchgeführt. 23 Abschlussklassen können sich bisher über eine „Weiße Fahne“ freuen, d. h. dass alle Kandidaten die abschließenden Prüfungen positiv bestanden haben.

„Die Ergebnisse sind sowohl aus gesamtösterreichischer Sicht als auch aus Tiroler Sicht in ihrer Summe durchaus als positiv zu bewerten“, so LR Palfrader.

Kein Lehrermangel in Tirol zu befürchten

„Mit einem Lehrermangel ist weder im Bereich der weiterführenden Schulen noch im Bereich der Pflichtschulen zu rechnen: In den weiterführenden Schulen ist bis 2025 mit rund 860 Pensionierungen zu rechnen – in den Pflichtschulen mit etwa 2.000. Ein Lehrermangel wird sich aber vor allem voraussichtlich deshalb nicht ergeben, weil die Studierendenzahlen ansteigend sind“, erklärt LR Palfrader.

Kleinschulen in Tirol

Tirol steht zu seiner Kleinschulstruktur, welche zukunftsorientiert weiterentwickelt wird. Aus regionalpolitischer Sicht ist es „ein zentrales Ziel, in Kleingemeinden eine langfristig abgesicherte und bestens ausgestattete Volksschule zu ermöglichen. Gleichzeitig ist es weder wirtschaftlich sinnvoll noch pädagogisch zielführend, mehrere Kleinstschulen innerhalb einer einzelnen Kleingemeinde zu führen.

„Die diesbezügliche Zusammenarbeit mit den allermeisten Gemeinden ist hervorragend“, betont LR Palfrader. Heuer werden elf Kleinschulen – neun davon auf Antrag der Gemeinden – stillgelegt bzw. aufgelassen. „Mir sind die mit dem Verlust einer alten Schule verbundenen Emotionen  sehr wohl bewusst“, so LR Palfrader: „Der Unterricht in einer Klasse mit gleichaltrigen Kindern bringt aber der Gesamtheit der Kinder in einer Gemeinde große Vorteile. Und man kann vor notwendigen Veränderungen nicht die Augen verschließen. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt ganz klar, dass schon kurze Zeit nach der Auflassung einer Kleinstschule die neue Situation in den jeweiligen Gemeinden durchwegs sehr positiv aufgenommen und nachträglich auch begrüßt wurde.“

Neue schulische Angebote ab Herbst 2017

In der Tiroler Schullandschaft entsteht neben dem Altbewährten immer wieder auch Neues. So wurde heuer erstmals das Gütesiegel „Gesunde Schule Tirol“ verliehen, ein Projekt des Landes mit dem Landesschulrat für Tirol, der Tiroler Gebietskrankenkasse und der Pädagogischen Hochschule Tirol.

Für das kommende Schuljahr konnten in zwei Pressekonferenzen als neue Ausbildungsrichtungen „Biomedizin- und Gesundheitstechnik“ an der HTBLVA Innsbruck, Anichstraße, sowie der „Schwerpunkt Holzbau“ an der HTBLA Imst angekündigt werden. Im AHS-Bereich starten außerdem zwei Innsbrucker Gymnasien – BG/BRG/SRG Reithmannstraße und Wirtschaftskundliches Realgymnasium Ursulinen – mit der „Modularen Oberstufe“.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite