von lf 12.06.2017 08:55 Uhr

Gender mich nicht voll: Kabarettist gegen Binnen-I

Alfred Dorfer gehört zu den bekanntesten Kabarettisten Österreichs. Was viele nicht wissen: Dorfer ist promovierter Theaterwissenschafter. Als solcher übte er kürzlich Kritik am Gendern der Sprache und an der politischen Korrektheit.

Foto: Wikipedia/Manfred Werner/cc

In seiner Dissertation beschäftigte sich Dorfer mit „Satire in restriktiven Systemen Europas im 20. Jahrhundert“. Vor Kurzem hielt er an der Karl-Franzens-Universität Graz eine Vorlesung zum Thema „Politisch (un-)korrekter (Un-)Sinn“.

Binnen-I-Orgien

In einem ORF-science-Interview übte er heftige Kritik an der Verwendung des Binnen-Is, welches in seinen Augen „die deutsche Sprache untergräbt“. Laut Dorfer sorge das Binnen-I für Irritationen, welche ihren Zweck verfehlen: „[]dadurch wird niemand ins Boot geholt. In geschriebenen Texten verwende ich es nicht, weil ich es einfach schirch finde.“ Die Hoffnung auf Besserung scheint Dorfer jedoch nicht mehr zu haben: „Aber wir wissen, dass dieser Zug bereits abgefahren ist. Sogar Ministerien bringen solche Binnen-I-Orgien heraus.“

PC als Unfug

Auch die Zensur in Form der politischen Korrektheit ist Dorfer ein Dorn im Auge. Er kritisiert die Schaffung eines „sprachlichen Monotheismus“, „bei dem links und rechts alles andere verwerflich ist.“ Dorfer verurteilt etwa das nachträgliche Abändern von historische Texten und Kinderbüchern, damit sie politisch korrekt sind und tut es als „Unfug“ ab. Er sei nicht dafür, dass man „in alte Texte eingreift und Seltsamkeiten hineinschreibt.“ Stattdessen plädiert er für Originaltexte mit Beipackzettel. Auch bei Kinderbüchern.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite