Steigende Beschäftigung in Südtirol
„Die dunklen Wolken am Horizont sind verschwunden und der Zeiger verweist klar auf Schönwetter“, kommentierte Arbeitslandesrätin Martha Stocker bei der Medienkonferenz am Freitag die derzeitige Situation auf dem Arbeitsmarkt in Südtirol.
Selbst das jahrelange Sorgenkind Bauwesen verzeichnet ein Plus und auch für die jungen Arbeitnehmer ist zum zweiten Jahr in Folge ein Beschäftigungsplus zu verzeichnen. Leicht verbessert habe sich zudem die saisonbereinigte Arbeitslosenquote, die derzeit bei 3,7 Prozent liegt – im Jahr zuvor waren es noch 3,9 Prozent.
Damit scheint das Südtiroler Beschäftigungsziel für 2020 mit einer Erwerbstätigenquote der 20- bis 64-jährigen von 80 Prozent in Reichweite. Derzeit liegt der Wert bei 78,2 Prozent.
Beschäftigung im Aufwind: Anstieg um 2,9 Prozent
Die unselbständige Beschäftigung ist in den vergangenen sechs Monaten in nahezu allen Sektoren gewachsen, wenn auch auf unterschiedliche Weise. Der Gesamtanstieg lag bei 2,9 Prozent: der Motor war das Gastgewerbe (+ 7,3 Prozent), aber auch im Handel (+ 3,4 Prozent), im Sozialwesen (+ 4,1 Prozent), im verarbeitenden Gewerbe (+ 2,3 Prozent) und in der Landwirtschaft (+ 2,2 Prozent) war die Entwicklung positiv.
Besonders erfreulich sei der Aufschwung im Bauwesen: Mit einem Plus von 4,1 Prozent scheint der Neustart nach acht Jahren Krise gelungen. Die einzigen negativen Entwicklungen vermelden die öffentliche Verwaltung (- 1,0 Prozent) und das Finanz- und Versicherungswesen (- 2,0 Prozent). Geschlechterspezifisch sind die Zahlen der Beschäftigungszunahme bei Männern (+ 3,3 Prozent) besser als bei Frauen (+ 2,4 Prozent).
3,5 Prozent mehr Arbeitsplätze für Ausländer
„Südtirol verzeichnet bereits seit längerem ein Hoch auf dem Arbeitsmarkt und wir erwarten uns auch weiterhin einen positiven Verlauf, mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit“, beschrieb der Direktor der Landesabteilung Arbeit, Helmuth Sinn, die derzeitige Lage auf dem Arbeitsmarkt. Die Erwerbstätigenquote sei von 76,7 Prozent im Jahre 2015 auf derzeit 78,2 Prozent gestiegen.
Im ersten Halbjahr 2017 waren in Südtirol durchschnittlich 23.096 ausländische Arbeitnehmer tätig, zusätzlich zu den 3395, die in Familien beschäftigt waren. Abgesehen von letzteren sind dies 776 Beschäftigte mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Dies entspricht einem Zuwachs von 3,5 Prozent. Interessant auch der Vergleich im europäischen Kontext: Südtirols Arbeitsmarkt hat eine niedrige Arbeitslosenquote, einer mittelhohe Gesamt- und Frauenerwerbstätigenquote sowie eine mittelmäßige Erwerbstätigenquote bei den Älteren.
Im Vergleich zu den angrenzenden Regionen sind Südtirols Arbeitsmarktindikatoren gleichauf mit dem Bundesland Tirol und besser als in Welschtirol.
LPA