AKW Zwentendorf zum Verkauf – Sudern als Weltkulturerbe

Auch IKEA ließ am 1. April aufhorchen: Man habe den Imbisstand „Scharfer Rene“ am Schwarzenbergplatz in Wien zum „Scharfen Schweden“ gemacht. Die Eröffnung war just an dem Tag, an dem die Organisation Global 2000 per Aussendung ankündigte, ihre Tätigkeit zu beenden. Man habe nach einer beispiellosen Erfolgsserie den Zweck erfüllt.
Zum Verkauf des AKW Zwentendorf habe man sich entschieden, bevor das Grundstück wegen der harten Zeiten am Immobilienmarkt an Wert verliert, erläuterte EVN-Sprecher Stefan Zach. Unter findet sich die Anzeige zum Verkauf auf willhaben.at. „Das Gebäude ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Wer Ruhe und Einsamkeit sucht, ist hier bestens aufgehoben. Das AKW hat 1.050 Räume und kein einziges Fenster. Hinter eineinhalb Meter Stahlbeton gibt es in den meisten davon auch keinen Handyempfang. Also ein idealer Ort für ruhebedürftige und lichtempfindliche Menschen“, hielt der EVN-Sprecher schmunzelnd fest.
„Scharfer Schwede“ heißt das jüngste Konzept von IKEA, mit dem ab 1. April in ganz Österreich das Geschäft mit Hot Dogs und Fleischbällchen vorangetrieben werden soll, hieß es in einer Aussendung. Den Anfang macht die Übernahme des „Scharfen Rene“: „Ich hab‘ in meiner Laufbahn als Würstlstandler vieles erlebt und eigentlich alles erreicht. Es ist mal Zeit für etwas Neues“, kommentiert Rene Kachlir den „selbst für seine Stammkunden überraschenden“ Schritt. IKEA will im blau-gelben Kiosk auch Veggieballs anbieten.
„Völlig überraschend“ gab GLOBAL 2000 am 1. April nach 35 Jahren Arbeit für die Umwelt das Ende ihrer Tätigkeit bekannt. „Wir haben auf ganzer Linie gewonnen: Glyphosat wurde genauso wie gentechnisch modifizierte Nahrungsmittel verboten, auch unter dem Deckmantel der neuen Züchtungstechniken. Darüber hinaus konnte in den letzten Wochen ein enormer und völlig überraschender Zuwachs der Bienen-Bevölkerung verzeichnet werden, die in großer Zahl nach Österreich migrierten“, verkündete die Umweltschutzorganisation. Die Büroausstattung soll nun versteigert werden, um den abgearbeiteten Umweltschützern einen sorgenfreien Lebensabend zu ermöglichen.
Auch außerhalb Österreichs sorgten allerlei Aprilscherze für Belustigung. So kündigte etwa das deutsche Fernbusunternehmen DeinBus.de an, künftig in sämtlichen Bussen Babykatzen zum Kuscheln mitfahren zu lassen. Damit solle die Reisezeit angenehmer gestaltet werden, hieß es. Verhaltensforscher Garfield von der Universität Katerslautern habe nachgewiesen, dass die Reisezeit beim Streicheln einer Katze bis zu 50 Prozent kürzer wahrgenommen werde.
Auch ans Katzenwohl sei gedacht – mit Kratzbäumen und Katzentoiletten in den Bussen. „Im schnellen und umkämpften Fernbusmarkt müssen wir uns immer wieder etwas Neues einfallen lassen, um unsere Fahrgäste zu begeistern“, erklärte Cat Executive Officer (CEO) Alexander Kuhr.
Das russische Außenministerium nahm selbstironisch Vorwürfe auf die Schippe, Moskau mische sich in die Wahlen fremder Länder ein. Auf Facebook veröffentlichte das Ministerium eine angebliche neue Ansage für die Anrufbeantworter aller Botschaften weltweit. „Wollen Sie, dass ein russischer Diplomat ihren politischen Konkurrenten anruft, drücken Sie 1!“, hieß es darin. „Brauchen Sie die Dienste russischer Hacker, drücken Sie 2! Zu Fragen der Einmischung in Wahlen, drücken Sie 3 und warten Sie auf den Beginn des Wahlkampfs.“ Auch der Hinweis fehlte nicht, dass das Gespräch „zur Sicherung der Servicequalität“ mitgeschnitten werde.
So mancher Kreuzfahrt-Fan träumt wohl tatsächlich davon: Ein limitiertes Kabinen-Kontingent stehe auf den zwölf Schiffen zum Verkauf, kündigte AIDA Cruises zum 1. April an. „Die Eigentümer können so oft und so lange an Bord bleiben, wie es ihnen gefällt.“ Sie könnten beliebig zu- und aussteigen und bekämen ihr Frühstück in die Kabine gebracht. „Außerdem wird es auf jedem Schiff ein Eigentümer-Restaurant geben, in dem sich die Gäste mit Hilfe eines AIDA-Kochs Gerichte auch selbst zubereiten können.“ Besuch sei ebenso erlaubt wie die Untervermietung der Kabine. Eine Hürde gebe es allerdings: „Der potenzielle Käufer muss einen AIDA-Wissenstest bestehen, dieser besteht aus 100 Fragen.“ Und das Beste zum Schluss: „Für die ersten 100 Käufer gibt es ein aufblasbares Einhorn gratis dazu!“
Eine Sensation ist ein bei Kiel „gefundener“ Winzling: Das Haupt des neu entdeckten Frosches ziere eine kronenähnliche Wölbung, berichtete die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein zum 1. April. Der „Froschkönig“ genannte Neuling sei ein enger Verwandter des Laubfroschs, erklärten die Experten und verwiesen darauf, dass ein Großteil der heimischen Frösche, Kröten und Unken auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen.
Die zunehmende Aufteilung von Spielzeug und Lebensmitteln in für Mädchen oder Buben geeignete Produkte erzürnt viele – das Deutsche Kinderhilfswerk bringt es mit seinem Aprilscherz auf den Punkt. Ein Gender-Scanner für Kinderprodukte sei entwickelt, hieß es zum 1. April. Mit der Smartphone-App lasse sich ganz einfach erkennen, ob ein Produkt besser für Mädchen oder Burschen geeignet ist. Das Kinderhilfswerk reagiere damit auf gehäufte Anfragen besorgter Eltern und desorientierter Kinder und Jugendlicher. „Zum Glück gibt es ja in einigen Bereichen klare Kennzeichnungen: Gurkengläser mit rosa Etikett oder ein rosafarbener Globus sind ebenso wegweisend wie spezielle Sehtests oder Mineralwasser für Buben.“
Selbstironisch zeigten sich die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) bei Facebook. Der „Weil wir dich lieben“-Account der BVG zeigte am Samstag ein Foto eines typischen Bahn-Bildschirms, der statt der üblichen News „Alternative Fakten“ präsentierte. „Erfolgsprojekt BER: Flughafen vorzeitig eröffnet“ und „Lächeln ist Programm: BVG gewinnt Servicepreis“ hieß es dort unter anderem.
In Bayern liefern ab sofort Drohnen Lotto-Scheine aus, kündigte Lotto Bayern zum 1. April an. „Wir freuen uns, unsere Kunden ab sofort auch aus der Luft beglücken zu können“, sagte Präsidentin Friederike Sturm. Zunächst seien 3700 der „fleißigen Lottchen“ im Einsatz, hieß es.






