von ih 22.03.2017 14:22 Uhr

Baustart für Tirols erste Käseschneide- und Verpackungsanlage

Die Freude stand den Vertretern der zehn „Tirolpack“-Kleinsennereien beim Spatenstich für Tirols erste Käseschneide- und Verpackungsanlage in Schlitters ins Gesicht geschrieben.

(von li.): Hansjörg Hirschhuber von der Bergkäserei Zillertal, Hannes Esterhammer von der Zillertaler Heumilch Sennerei, LHStv Josef Geisler, Standortbürgermeister Friedl Abendstein und Christian Kröll von der ErlebnisSennerei geben nach vier Jahren Vorbereitungszeit den Startschuss für den Bau der Käseschneide- und Verpackungsanlage. - Foto: AMT/Die Fotografen

Nach vierjähriger Vorbereitungs- und knapp einjähriger Bauzeit wird die Gemeinschaftsanlage 2018 den Betrieb aufnehmen. Pro Tag können 20.000 Kilo Käse geschnitten, verpackt und etikettiert werden.

Erhebungen der Agrarmarketing Tirol zufolge beträgt der Anteil an heimischem Käse in den Großküchen derzeit rund 30 Prozent. Bei sonstigen Milchprodukten stammen 80 bis 100 Prozent aus der Region. Das liegt nicht an mangelnder Verfügbarkeit hervorragender Käsespezialitäten, sondern an den speziellen Anforderungen der Großverbraucher. Bei den Konsumenten gehe der Trend ebenfalls zu geschnittener Ware, jedoch in kleineren Verpackungseinheiten.

Maßgeschneiderte Käsespezialitäten

17 Millionen Euro beträgt das Investitionsvolumen für die gemeinsame Käseschneide- und Verpackungsanlage von zehn Tiroler Kleinsennereien, die sich zur „Tirolpack“ zusammengeschlossen haben und das Werk mit fünf Produktionslinien gemeinsam errichten.

„Die Dienstleistung des Schneidens und Verpackens machen wir gemeinsam. In der Produktion und Vermarktung bleiben die Sennereien eigenständig“, erklärt Hansjörg Hirschhuber von der Bergkäserei Zillertal. Künftig können die zehn Sennereien vom Käsezwickel, über Käsestücke, Käsescheiben, Käsewürfel oder geriebenem Käse dem Lebensmitteleinzelhandel oder der Gastronomie alles maßgeschneidert anbieten.

Bereits im Herbst dieses Jahres wird das 95 Meter lange und 49 Meter breite Gebäude am Kolbitsch-Areal bezugsfertig sein. „Im Winter werden wir die Maschinen einbringen. Im Frühjahr 2018 wollen wir den Betrieb aufnehmen. Wir alle freuen uns auf einen Top-Betrieb am neuesten Stand der Technik“, erläutert Hannes Esterhammer von der Zillertaler Heumilch Sennerei den Zeitplan.

25 Arbeitsplätze auf brachliegendem Areal

Ein echter Glücksgriff sei der Bauplatz. „Grund und Boden ist die Grundlage für das Ausgangsprodukt unserer Käsespezialitäten. Hier in Schlitters haben wir am ehemaligen Kolbitsch-Areal einen idealen Betriebsstandort gefunden. Die Anlage kommt ohne neue Versiegelung von wertvollem Grünland aus“, berichtet Christian Kröll von der ErlebnisSennerei Zillertal. 4.300 m2 des ein Hektar großen Grundstücks würden verbaut.

Freude über die Betriebsansiedelung herrscht naturgemäß auch bei Bürgermeister Friedl Abendstein. „Man bekommt als Gemeinde nicht alle Tage einen Betrieb mit 25 neuen Arbeitsplätzen. Schlitters und die ganze Region werden von der neuen Käseschneide- und Verpackungsanlage profitieren.“

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