von ih 28.02.2017 10:21 Uhr

„Urzí ist ein Faschismusverteidiger“

Der Landtagsabgeordnete Alessandro Urzí sorgt mit seiner Forderung nach Rettung der sogenannten tolomeisch-faschistischen Orts- und Flurnamen für Aufregung. Jüngst appellierte Urzì sogar an die Vernunft der deutschen Südtiroler, die Regeln des friedlichen Zusammenlebens zu respektieren. Indes hält die deutsche Seite dem Abgeordneten von „L’Alto Adige nel Cuore“ kaum etwas dagegen, bedauert Cristian Kollmann von der Süd-Tiroler Freiheit.

Dr. Cristian Kollmann - Foto: STF

Der Sprachwissenschaftler und Toponomastikexperte Cristian Kollmann findet für Urzìs Aktionen alles andere als lobende Worte:

Alessandro Urzì, der Mann, der das ‚Alto Adige‘, also ein Kulturverbrechen (!), im Herzen trägt, ist ein glühender italienischer Nationalist und Faschismusverteidiger. Seine Kunst bestand schon immer darin, andere Institutionen und Personen für seine nationalistischen Zwecke einzuspannen. Da ist zum einen die tolomeische Schule, die im Namen der Wissenschaft, die tolomeisch-faschistische Toponomastik mehr denn je verteidigt. Zum anderen biedert sich Urzì nun mit den deutschen Südtirolern an und will deren Vernunft bemühen.

„Was war der Beitrag der Italiener?“

Urzìs Verhalten werfe für Kollmann zudem eine Reihe von Fragen auf. So sei es für den Bozner STF-Ortssprecher widersprüchlich, faschistische Kulturverbrechen zu relativieren, die gleichzeitig Basis für ein friedliches Zusammenleben bilden sollten.

„Was war eigentlich bisher der Beitrag der Italiener zum friedlichen Zusammenleben? Haben konstruierte und manipulative Orts- und Flurnamen dieselbe Existenzberechtigung wie die historisch fundierten Namen?“, so Kollmann.

Cristian Kollmann fordert in diesem Zusammenhang die Südtiroler dazu auf, vehement den Faschismusverteidiger und -relativerer entgegenzutreten. Südtirol laufe sonst Gefahr, ein Land zu werden, in dem der Faschismus selbstverständlich und seine Kulturverbrechen als kulturelle Bereicherung empfunden würden, schließt der STF-Politiker.

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