von ih 03.01.2017 18:23 Uhr

Musik ist mein Leben – Habe gekämpft

Werner Berger von der Pusterer Volksmusik-Gruppe Bergdiamanten schockte am Dienstag seine Fans mit einem Bild von seinem schrecklichen Arbeitsunfall aus dem Jahr 2010. Nun hat er sein letztes Erinnerungsstück aus dieser Zeit verkauft und blickt gemeinsam mit UT24 auf eine Zeit zurück, in der er das Gitarre spielen von Null auf neu erlernt hat.

Trotz schwerer Handverletzung hat der Volksmusiker Werner Berger (Bergdiamanten) nie aufgegeben - Foto: UT24/Berger

Werner Berger hat sich im Jahr 2010 mit einer Kreissäge schwer an der Hand verletzt. Damals war für längere Zeit ungewiss, ob er es jemals wieder schaffen würde, Gitarre zu spielen. Nun hat er schweren Herzens eine Gitarre hergegeben, die ihn an diese Zeit erinnert.

Weil viele seiner Fans nicht wussten, dass Berger eine Verletzung hatte, hat der Musiker diesen Anlass dazu genutzt, um auf seinen Unfall vor mittlerweile sieben Jahren aufmerksam zu machen. Seine geliebte Studiogitarre hat Berger nun an den Studiomusiker Charly Mo. weitergegeben, der versprochen hat, diese in Ehren zu halten.

„Das hat mir wieder Kraft gegeben“

Angesprochen auf seine Zeit, in denen der Gitarrist der Bergdiamanten das Gitarrenspiel neu erlernt hat, erzählt er im Gespräch mit UT24:

Ich wollte eigentlich gar nicht mehr spielen. Weil einige meiner Finger beim Unfall schwer zerfetzt wurden, das Nagelbett entfernt wurde, und ein weiterer Finger sogar abgenommen werden musste, gab es sehr wenig Hoffnung, dass ich je wieder spielen könnte. Aber meine Bandkollegen haben mich immer motiviert und mir eine Stimmbildung bei einer bulgarischen Opernsängerin ermöglicht. Das hat mir dann wieder Kraft gegeben, nachdem ich mich ganze zwei Jahre im Krankenstand befand.

In dieser Zeit war es vor allem Bandkollege Erwin Karbacher (Trompete), der Werner Berger kontinuierlich motiviert hat, es wieder an der Gitarre zu versuchen. Karbacher zeigte Berger damals einige Jazz-Griffe, für die er lediglich zwei Finger benötigte und stand ihm dabei immer unterstützend zur Seite.

Berger meint dazu:

Alles in allem war es ein langer und steiniger Weg. Und mittlerweile bin ich soweit, dass es viele Leute nicht einmal mehr merken, dass ich eine schwere Verletzung an der Hand hatte. Aber ich habe einfach alles probiert und mir sogar von einem plastischen Chirurg zeigen lassen, was es für Möglichkeiten gibt, um die Handbewegung zu verbessern. Dieser hat mir einen Finger gemacht, was nicht gleich funktioniert hat: dieser ist mir ständig an der Gitarre angestoßen und hat Geräusche gemacht.

„Ich hätte lange schon aufgegeben“

Und genau in diesem Augenblick waren es wieder seine Bandkollegen, allen voran Erwin Karbacher, die nichts unversucht ließen, um Werner das Gitarre spielen wieder zu ermöglichen. Dafür ist der Gitarrist seinen Kollegen heute noch unendlich dankbar:

Ich hätte ja lange schon aufgegeben. Aber Erwin war es, der nie aufgegeben hat. Er ist der eigentliche Grund dafür, warum ich heute wieder Gitarre spiele. Klar kann ich nicht mehr so spielen, wie ich es vorher gemacht habe. Ich spiele aber hauptsächlich die Rhytmus-Volksmusik, mit der ich absolut keine Probleme habe. Anfangs musste ich immer total umdenken, weil ich eine komplett andere Technik erlernt habe. Dadurch muss man natürlich unmöglich weite Wege machen beim Spielen, aber es zahlt sich allemal aus.

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