von fe 14.12.2016 10:16 Uhr

10. Todestag des Südtiroler Freiheitskämpfer Heinrich Oberlechner

Taufers im Pustertal. Heuer jährt sich bereits zum 10. Mal der Todestag des Südtirol Aktivisten Heinrich Oberlechner. Er war einer der vier „Puschtra Buibm“ die in den 1960er Jahren durch verschiedene Sprengstoffanschläge gegen die Unterdrückungspolitik des italienischen Staates kämpften, so die Schützenkompanie Taufers in einer Aussendung. Da sie im Mailänder Prozess zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt wurden, war eine Rückkehr in die Heimat nicht mehr möglich. Für Heinrich Oberlechner war es schwer im bürgerlichen Leben wieder Fuß zu fassen. Aufgrund einer schwere Krankheit mußte er die letzten 20 Jahre in einem betreuten Wohnheim in Starnberg verbringen. Er litt sehr unter seinem Heimweh. Als er spürte, dass er nicht mehr lange zu leben hatte, äußerte er den Wunsch in seiner Heimat beerdigt zu werden.

Bild: Schützenkompanie Taufers

Am 15. Dezember 2006 verstarb Heinrich Oberlechner in Innsbruck und wurde dann in seiner Heimatgemeinde Sand in Taufers, unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen. Erst als Toter konnte er in seine geliebte Heimat zurückkehren. Den Grabspruch: „Von der Heimat mußte ich fliehen – zur Heimaterde kehre ich zurück“ hat er sich selbst ausgesucht.

Vor 20 Jahren im November 1996 hat die Schützenkompanie Taufers, die drei aus der Gemeinde Sand in Taufers stammenden „Puschtra Buibm“ Siegfried Steger, Josef Forer und Heinrich Oberlechner als Ehrenmitglieder aufgenommen. In den folgenden Jahren setzte sich die Kompanie wiederholt für eine Heimkehr ihrer Ehrenmitglieder ein. Es wurden Plakataktionen durchgeführt und Presseaussendungen veröffentlicht um die Bevölkerung zu sensibilisieren. Ebenso fand eine Unterschriftensammlung statt, wo eine Amnestie gefordert wurde. Alle politischen Parteien in Südtirol wurden aufgerufen in dieser Sache aktiv zu werden und sich für eine menschliche Lösung einzusetzen. An den italienischen Staats- und Ministerpräsidenten sowie an den österreichischen Bundespräsidenten und Bundeskanzler wurden Briefe geschrieben. Bis heute aber ohne Erfolg.

Deshalb fordert die Schützenkompanie Taufers nochmals alle zuständigen Politiker eindringlich auf, sich mit aller Kraft endlich für eine Amnestie der restlichen drei „Puschtra Buibm“ Siegfried Steger, Josef Forer und Heinrich Oberleiter einzusetzen. Der italienische Staat möge ein Zeichen der Menschlichkeit setzten und ihnen, nach über 55 Jahren, die Heimkehr in die geliebte Heimat ermöglichen.

Josef Forer - Heinrich Oberleiter - Siegfried Steger
Im Bild: Josef Forer, Heinrich Oberleiter und Siegfried Steger

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