von apa 02.12.2016 15:27 Uhr

Rabl-Stadler bis 2020 Präsidentin der Salzburger Festspiele

Helga Rabl-Stadler wird auch im Jubiläumsjahr 2020 an der Spitze der Salzburger Festspiele stehen. Das Kuratorium hat sich am Freitag einstimmig für eine neuerliche Verlängerung des Vertrages der erfolgreichen Langzeitpräsidentin entschieden. Rabl-Stadler bekleidet diese Funktion bereits seit 1995. Erst heuer im Sommer hatte sie sich entschlossen, sich noch einmal zu bewerben.

APA

Der derzeitige Vertrag von Rabl-Stadler läuft mit 30. September 2017 aus. Das Kuratorium hat heute beschlossen, ihren Vertrag bis 30. September 2020 zu verlängern. Inklusive der Festspielpräsidentin haben sich drei Personen für die Position beworben. Raimund Steiner von der Personalberaterfirma Egon Zehnder hat das Ergebnis des Auswahlverfahrens heute dem Kuratorium präsentiert.

“Die Entscheidung ist uns nicht schwer gefallen”, sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer bei einer Pressekonferenz nach der Kuratoriumssitzung. Rabl-Stadler habe in künstlerischer, organisatorischer und wirtschaftlicher Weise die Salzburger Festspiele weiterentwickelt, die seinesgleichen suche. “Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit der Präsidentin”, erklärten der Landeshauptmann sowie der Vorsitzende des Kuratoriums des Salzburger Festspielfonds, LAbg. Hans Scharfetter.

Die Festspiele seien mit Rabl-Stadler, Intendant Markus Hinterhäuser und dem neuen kaufmännischen Direktor Lukas Crepaz hervorragend für die Zukunft aufgestellt, betonte Scharfetter. Dass neben Rabl-Stadler nur zwei weitere Personen ins Rennen gingen, wurde mit der neuerlichen Bewerbung der Festspielpräsidentin begründet. Das mag potenzielle Bewerber davon abgehalten haben, sich zu bewerben, meinte Haslauer.

Die Festspielpräsidentin war sichtlich gerührt und erfreut, dass ihr das Kuratorium weiterhin das Vertrauen schenkt und sie die Festspiele ins Jubiläumsjahr 2020 führen kann. Noch im Frühjahr habe sie überlegt, Hinterhäuser in seinem ersten Intendanten-Jahr zu helfen und dann zu gehen. Doch ihre gesundheitliche Lage, ihre Freude an der Arbeit für die Salzburger Festspiele und die Ermunterung durch das Kuratorium “haben mich bewogen, mich wieder zu bewerben”. Letztlich habe sie Hinterhäuser überzeugt.

Sie habe sich vorgenommen, die finanzielle Basis der Festspiele noch solider auszubauen und freue sich darauf, die derzeit anstehenden, dringenden Investitionen in den Brandschutz und in die Modernisierung der Festspielhäuser abzuschließen, sagte Rabl-Stadler, nachdem ihre Vertragsverlängerung feststand. Auch das 100-Jahr-Jubiläum im Jahr 2020 bedürfe einer Anstrengung, erklärte sie. “Da muss man sich etwas überlegen, wie man beweisen kann, warum man heute Festspiele macht.” Doch sie sei guten Mutes, dass mit Markus Hinterhäuser ein tolles Projekt auf die Beine gestellt werde. Für das Jubiläum “müssen wir Besonderes leisten und das bedarf besonderer finanzieller Unterstützung durch öffentliche und private Geldgeber”.

In den nächsten Jahren wird es organisatorische und bauliche Veränderungen geben. Die drei dringend notwendigen Investitionsstränge Sicherheitskonzept, Arbeitnehmerschutz und Brandschutz für die aus den 1960er Jahren stammenden Anlagen im Großen Festspielhaus müssen zusammengeführt werden, erklärte die Festspielpräsidentin. “Das ist auch finanziell herausfordernd.” Das Investitionsvolumen für den Brandschutz betrage 10,5 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren. Im Jahr 2019 soll der Eingangsbereich des Großen Festspielhaus mit der Portiersloge umgebaut werden. Da das Haus auch von vielen anderen Veranstaltern genutzt wird, bedeute das auch eine Investition in die kulturelle Infrastruktur des Landes, ergänzte Haslauer.

2015 habe man für das Budget eine Erhöhung bekommen, doch ab 2018 sei eine Valorisierung notwendig, sagte Rabl-Stadler. Im Mai soll dem Kuratorium das Budget 2018 und der Investitionsplan für Sicherheit, Arbeitnehmerschutz und Brandschutz sowie die normalen Instandhaltungsinvestitionen vorgelegt werden. Das Kuratorium hat sich heute auch mit dem positiven vorläufigen Rechnungsabschluss 2016 beschäftigt. Das zu erhoffende Ergebnis sei nochmals deutlich übertroffen worden, hieß es. Derzeit weise der vorläufige Rechnungsabschluss einen Bilanzgewinn von 417.000 Euro auf. Dieser könne sich durch eine noch offene Investitionsrücklage auf über 800.000 Euro erhöhen.

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